'WSJ': Tencent droht potenzielle Rekordgeldstrafe - Aktie bricht ein

dpa-AFX · Uhr

SHENZHEN (dpa-AFX) - Wegen Verstößen seiner Chat- und Bezahlplattform WeChat gegen Geldwäsche-Gesetze der Chinesischen Zentralbank droht dem Internetkonzern Tencent möglicherweise eine Rekordgeldstrafe. Ein Bußgeld könnte mindestens Hunderte Millionen Yuan hoch sein, müsse aber noch konkret benannt werden, berichtete das "Wall Street Journal" ("WSJ") am Montag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Das wäre deutlich mehr als das, was die Regulierungsbehörden in der Vergangenheit bei Verstößen gegen die Geldwäsche-Gesetze verhängt hatten.

An der Börse in Hongkong brach die Tencent-Aktie im generell sehr stark unter Druck geratenen Tech-Umfeld ein und notierte knapp 10 Prozent niedriger. Der Kurs der Beteiligungsgesellschaft Prosus sackte in Amsterdam nach Handelsbeginn um fast 10 Prozent ab, das Papier lag damit am Ende des Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 . Tencent ist die wichtigste Beteiligung von Prosus, das Unternehmen hält 29 Prozent an dem chinesischen Tech-Konzern.

Die Zentralbank Chinas soll den Informationen zufolge entdeckt haben, dass WeChat die Identifizierungsrichtlinien seiner Kunden ("Know Your Customer"/KYC; "Know Your Business"/KYB) nicht eingehalten hat. Konkret geht es darum, die Identitäten der Kunden zu verifizieren und Geldströme sowie -quellen zu überprüfen. Zudem sollen Nutzer die Möglichkeit gehabt haben, über das mobile Zahlungsnetzwerk von Tencent mittels unerlaubter Transaktionen wie Glücksspielen Gelder zu waschen./ngu/jcf/men

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