Aktien New York: Technologiesektor unter Druck - Dow stabil

dpa-AFX · Uhr

NEW YORK (dpa-AFX) - Vor dem verlängerten Osterwochenende sind an den US-Börsen die wachstumsstarken Technologieaktien zunehmend unter Druck geraten. Der Auswahlindex Nasdaq 100 büßte am Donnerstag 1,42 Prozent auf 14 014,72 Punkte ein. Händler begründeten die Verluste vor allem mit den wieder kräftig steigenden Zinsen am US-Anleihemarkt. Der Leitindex Dow hielt sich derweil mit einem Plus von 0,27 Prozent auf 34 657,63 Punkte wacker. Auf Wochensicht bahnt sich ein kleiner Verlust des Dow an. Am Freitag wird an den US-Börsen nicht gehandelt.

Der marktbreite S&P 500 verlor 0,54 Prozent auf 4422,54 Zähler. Auch überraschend gute Konjunkturdaten zur Stimmung der Verbraucher in den USA konnten die Kurse nicht antreiben.

Über Jahre hinweg haben Zentralbanken wie die US-Notenbank Fed viel billiges Geld in Umlauf gebracht und die Zinsen auf Rekordtiefs gedrückt. Anleihen warfen kaum noch Rendite ab. Auf der Suche nach Ertrag investierten Anleger das Geld nicht zuletzt in wachstumsstarke Tech-Aktien. Doch nun ist die Zeit des billigen Geldes vorbei, die Fed dürfte die Zinsen in diesem Jahr kräftig anziehen. Daher verabschieden sich Anleger nun von ihren Tech-Aktien.

Im Fokus stand ferner der Bankensektor angesichts etlicher Quartalszahlen großer Investmenthäuser. Gut kamen die Zahlen von der Citigroup und von Morgan Stanley an, die Kurse stiegen um jeweils ein Prozent. Analysten lobten vor allem gute Ergebnisse der Geldhäuser im Wertpapierhandel. Anders bei Wells Fargo , deren Aktienkurs um mehr als fünf Prozent absackte. Hier monierte Experten hohe Ausgaben. Die Zahlen von Goldman Sachs bewegten den Kurs kaum.

An die Spitze des Dow setzten sich die Aktien von Nike mit einem Plus von fast fünf Prozent. Analyst Matthew Boss von JPMorgan sagte nach einem Gespräch mit dem Management des Sportartikelherstellers, die Geschäfte auf dem wichtigen Absatzmarkt China seien auf einem guten Weg.

IBM -Aktien gewannen ein Prozent und profitierten ebenfalls von einem Analystenkommentar. Kathryn Huberty von Morgan Stanley riet zum Kauf der Aktien und begründete das mit den "defensiven Qualitäten" des Technologiekonzerns in konjunkturell schwierigen Zeiten.

Keine Euphorie löste ein Übernahmeangebot des Tesla -Chefs Elon Musk für Twitter aus. Musk bietet 54,20 Dollar in bar je Twitter-Aktie. Das sind 54 Prozent mehr als die Papiere am 28. Januar gekostet haben - dem Tag bevor Musk begonnen hatte, in Twitter zu investieren. Twitter-Aktien stiegen zuletzt zwar um ein halbes Prozent auf gut 46 Dollar, blieben damit aber weit unter dem von Musk gebotenen Preis. Analysten vermuteten denn auch, dass viele Twitter-Aktionäre das Angebot wohl nicht annehmen dürften. Musk selbst äußerte sich anschließend in diese Richtung./bek/he

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