4 Arten von Burggräben, die jeder Anleger kennen sollte

The Motley Fool · Uhr

Warren Buffett ist bekannt dafür, bei seinen Investments auf einen ökonomischen Burggraben zu achten. Während ein echter Burggraben eine Burg vor Angreifern schützt, schützt dieser ökonomische Burggraben ein Unternehmen vor der Konkurrenz. Obwohl ich eine andere, stärker auf Wachstum ausgerichtete Strategie als Buffett verfolge, ist mir der Burggraben ebenfalls extrem wichtig. Um einen echten Burggraben zu erkennen, achte ich auf diese vier Kategorien.

Netzwerkeffekte

Was haben Zalando, Pinterest und Fiverr gemeinsam? Alle drei betreiben eine Plattform, bei der sich der Wert für alle Nutzer erhöht, je mehr Nutzer es gibt. Wenn bei Zalando mehr Verkäufer ihre Waren anbieten, steigt die Auswahl. Das macht den Online-Shop wiederum attraktiver für Käufer. Und je mehr Käufer bei Zalando einkaufen, desto mehr Partner wie C&A werden auf die Plattform „gelockt“. Deswegen versuchen Plattformunternehmen auch unter Duldung von Verlusten möglichst schnell zu wachsen. Sie wissen, dass ab einem gewissen Punkt der Netzwerkeffekt einsetzt und sie vor der Konkurrenz schützt.

Einzigartige Vermögenswerte

Dies ist für mich die offensichtlichste Art eines Burggrabens. Coca-Cola hat einen tiefen Burggraben aufgrund seiner einzigartigen, weltweit bekannten Marke sowie aufgrund seines speziellen Rezepts. Pharmaunternehmen verfügen oft über Patente, die ihnen jahrelang satte Gewinne ermöglichen. McDonald’s verfügt über Immobilien an einigen der attraktivsten Standorte der Welt. Andere Unternehmen verfügen über einzigarte Genehmigungen oder spezielles Know-how. All diese Vermögensgegenstände führen zu einer wirkungsvollen Abgrenzung gegenüber der Konkurrenz und damit letztendlich zu der Fähigkeit, hohe Gewinne generieren zu können. Mir persönlich wird besonders die Marke oft zu geringgeschätzt.

Kostenvorteile

Im Jahr 2010 war die deutsche Solarindustrie weltweit führend. Heute dominiert China den weltweiten Solarmarkt. Was ist passiert? Ganz einfach: Die chinesischen Solarunternehmen verfügen über Kostenvorteile, die es ihnen ermöglichen, ihre Produkte zu günstigeren Preisen als die deutsche Konkurrenz anbieten zu können. Diese Kostenvorteile bilden heute einen Burggraben der chinesischen Solarindustrie. Bei Aldi ist der Burggraben ähnlicher Natur. Der Handelsriese setzt sich durch seine vergleichsweise geringen Kosten von der Konkurrenz ab. Dabei hilft ihm seine Größe.

Wechselkosten

Die einzigartige Software bringt SAP sicherlich einen gewissen Burggraben. Der echte Burggraben von SAP liegt meiner Einschätzung nach jedoch in den hohen Wechselkosten. Ich arbeite regelmäßig mit der ERP-Software von SAP und kenne niemanden, der das Produkt gerne nutzt. Dennoch wird SAP in den Unternehmen, die ich kenne, auch weiterhin genutzt werden. Denn der Aufwand, zu einem anderen ERP-System zu wechseln, wäre immens groß – egal wie gut dieses andere System wäre. Die Software berührt meist unzählige Unternehmensbereiche, ist oft über Jahrzehnte gewachsen und an die Bedürfnisse des jeweiligen Unternehmens angepasst worden.

Die Kunden unterliegen dem Lock-In-Effekt. SAP könnte den Preis erhöhen, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. Jedoch nur bis zu einem gewissen Grad. Denn kein Burggraben hält ewig.

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Hendrik Vanheiden besitzt Aktien von Fiverr, McDonalds und Pinterest. The Motley Fool besitzt und empfiehlt von Fiverr, Pinterest und Zalando und empfiehlt SAP.

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