Lagarde - EZB-Zinswende dämpft Inflation nicht sofort

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Amsterdam/Berlin (Reuters) - EZB-Präsidentin Christine Lagarde dämpft die Hoffnung auf einen schnellen Rückgang der Inflation im Euro-Raum durch die für Juli angekündigte Zinswende.

"Erwarten wir, dass die Zinserhöhung im Juli unmittelbare Auswirkungen auf die Inflation haben wird? Die Antwort lautet: Nein", sagte Lagarde am Donnerstag in Amsterdam nach der auswärtigen Zinssitzung der Währungshüter. Zuvor hatte Europäische Zentralbank (EZB) ankündigt, ihre Zinsen im Juli um 0,25 Prozentpunkte anheben zu wollen - zum ersten Mal seit 2011. "Es ist kein Schritt, es ist eine Reise", sagte Lagarde.

Die Zinswende ist ihren Angaben nach von der EZB-Führung mit großer Einigkeit getroffen worden. "Die Entscheidung wurde einstimmig gutgeheißen", sagte Lagarde. "Wir hatten eine sehr produktive Diskussion." Sie signalisierte zugleich, dass der nächste Zinsschritt im September größer ausfallen könnte als die für Juli anvisierte Anhebung von 0,25 Prozentpunkten.

Voraussetzung dafür sei, dass die hauseigenen Prognosen die Inflationsrate im Jahr 2024 bei 2,1 Prozent oder höher sehen. Die EZB strebt eine Inflationsrate von mittelfristig zwei Prozent an, was sie 2024 das vierte Jahr in Folge verfehlen könnte. Aktuell liegt die Teuerungsrate auf dem Rekordniveau von 8,1 Prozent.

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