Chinas Führung signalisiert weitere Konjunkturhilfe - Zinssenkung naht

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Peking/Shanghai (Reuters) - Im Kampf gegen die Wirtschaftsflaute steuert Chinas Zentralbank auf eine weitere Zinssenkung zu.

Die staatlichen Medien zitierten die Regierung am Freitag mit den Worten, dass die Konjunktur mit zielgerichteten Schritten der Fiskal- und Geldpolitik gestützt werde. Experten zufolge dürfte die Zentralbank PBoC am Montag wichtige Referenzsätze für Kredite kappen - im Fachjargon als LPR (loan prime rate) bekannt. Die meisten Kredite in China basieren auf dem einjährigen Zins, der derzeit bei 3,70 Prozent liegt. Er könnte um zehn Basispunkte gesenkt werden. Die LPR für fünfjährige Darlehen beeinflusst die Hypotheken und ist derzeit auf 4,45 Prozent festgelegt, wobei Ökonomen für Montag eine Absenkung um 15 bis 25 Basispunkte auf dem Zettel haben.

Den Schlüsselsatz für einjährige Kredite hatte die PBoC zuletzt im Januar gesenkt, den für fünfjährige Darlehen im Mai. Die Zentralbank hatte sich überdies vor wenigen Tagen mit der überraschenden Kappung anderer wichtiger Zinssätze gegen den von der Corona-Krise beförderten Abschwung gestemmt. Im Frühjahr legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in dem lange Zeit von hohen Wachstumsraten verwöhnten Land nur um magere 0,4 Prozent zu. Dabei wirkten sich insbesondere die strikten staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie negativ auf die Wirtschaft aus.

Es wird damit gerechnet, dass das von der Regierung ausgegebene Wachstumsziel von 5,5 Prozent für dieses Jahr nicht zu halten ist - auch, weil der Immobiliensektor schwächelt und die Verbraucher sich mit Ausgaben zurückhalten.

Die Behörden müssten sich der Dringlichkeit bewusst sein, die wirtschaftliche Erholung zu festigen, betonte Ministerpräsident Li Keqiang jüngst. Zugleich stellte er ausreichende Konjunkturhilfen in Aussicht.

(Bericht von Kevin Yao, Stella Qiu, Ellen Zhang, Winni Zhou, geschrieben von Reinhard Becker, redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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