iRobot-Aktie: Warum die Übernahme durch Amazon noch scheitern könnte

The Motley Fool · Uhr

Investoren von iRobot (WKN: A0F5CC) müssen sich seit Anfang August kaum mehr Sorgen um Kursschwankungen machen. Denn da gab Amazon (WKN: 906866) ein Übernahmeangebot für den Haushaltsroboterhersteller ab. Für 61 US-Dollar je iRobot-Aktie möchte der Internetkonzern das unter anderem für den Saugroboter „Roomba“ bekannte Unternehmen kaufen. Der gesamte Unternehmenswert beliefe sich auf 1,7 Mrd. US-Dollar.

Doch seit der Abgabe des Angebots durch Amazon hat sich der iRobot-Aktienkurs etwas vom im Raum stehenden Preis entfernt. Zum Handelsschluss am 20. September 2022 wechselt die iRobot-Aktie für 58,33 US-Dollar den Besitzer. Der Aktienmarkt sieht also ein wachsendes Risiko, dass die Übernahme möglicherweise doch nicht zustande kommt.

Wie kommt es zu diesem schleichenden Kursabfall der iRobot-Aktie?

Amazon und iRobot: Eine Übernahme, die Sinn ergibt

Sowohl Amazon als auch iRobot haben gute Gründe für diese Übernahme. Der Onlinehändler dringt seit Jahren ohnehin immer weiter in das Zuhause seiner Kunden vor und will Teil von Smart Homes werden. Das Smart Home war auch ein Kernbaustein der Wachstumsstrategie von iRobot.

Die Finanzen der iRobot-Aktie wurden zuletzt eher mittelmäßig vom Aktienmarkt aufgenommen. Das Unternehmen verfügt zwar über eine solide Bilanz, aber aufgrund der sehr schwankungsstarken Gewinnentwicklung verfingen die Wachstumsfantasien des Managements nicht mehr bei den Anlegern. In den letzten Quartalen rutschte der Roomba-Hersteller sogar in die roten Zahlen. Amazon verfügt über tiefe Taschen und könnte diesem Trend mit einigen Wachstumsinvestitionen entgegenwirken.

Könnte die iRobot-Übernahme noch scheitern?

Und es gibt noch weitere Schnittstellen zwischen iRobot und Amazon. So lassen sich die Roomba-Roboter via Alexa steuern. Viele der automatisierten Helfer kartografieren zudem während ihrer Arbeit die Wohnungen ihrer Besitzer – diese Daten landen auf den Servern von Amazons Cloud-Lösung AWS. Und hier liegt der Knackpunkt, an dem die Übernahme der iRobot-Aktie noch scheitern könnte.

Denn nach mehreren Beschwerden läuft nun tatsächlich eine Untersuchung der US-Handelskommission. Die Kernfrage lautet: Könnten die von iRobot gesammelten Daten Amazon in Zukunft einen unfairen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Händlern verschaffen?

Beide Parteien haben beteuert, dass es keinen Austausch von Daten geben wird. Aber die FTC wird harte Fakten sehen wollen. Das könnte dem Deal das Genick brechen. In diesem Fall würde die iRobot-Aktie sich sehr wahrscheinlich wieder weit von Amazons Angebotspreis von 61 US-Dollar entfernen.

Vor dem Bekanntwerden des Übernahmeangebots hatte die iRobot-Aktie bei rund 50 US-Dollar gestanden.

Foolishes Fazit zur iRobot-Aktie

Wer derzeit in die iRobot-Aktie investiert, kann im Fall eines Erfolgs der Übernahme ein paar Prozent Spekulationsrendite einfahren. Das Risiko ist ein deutlicher Verlust – oder die Aussicht, auf unbestimmte Zeit an einem Unternehmen beteiligt zu sein, an dem man eigentlich gar nicht beteiligt sein möchte.

Die operativen Aussichten von iRobot sehe ich mit und ohne Übernahme positiv. Aber je länger sich dieser Prozess hinauszögert, desto mehr wird auch der Geduldsfaden der Anleger strapaziert.

Der Artikel iRobot-Aktie: Warum die Übernahme durch Amazon noch scheitern könnte ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Amazon und iRobot. John Mackey, CEO von Whole Foods Market, einer Amazon-Tochter, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon und iRobot.

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