dpa-AFX-Überblick: UNTERNEHMEN vom 14.10.2022 - 15.15 Uhr

dpa-AFX · Uhr

JPMorgan erwartet stärker sprudelnde Zinseinnahmen - Weniger Gewinn im Sommer

NEW YORK - Die größte US-Bank JPMorgan Chase hat im Sommer trotz deutlich gestiegener Zinseinnahmen einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Mit gut 9,7 Milliarden US-Dollar (10 Mrd Euro) fiel der Überschuss im dritten Quartal rund 17 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor, wie das Geldhaus am Freitag in New York mitteilte. Die Risikovorsorge für gefährdete Kredite und hohe Abschreibungen auf Wertpapiere zehrten den Anstieg der Erträge praktisch auf. Allerdings rechnet Bankchef Jamie Dimon für das Gesamtjahr jetzt mit einem noch höheren Zinsüberschuss als bislang: Abseits der Unternehmens- und Investmentbank soll er jetzt auf 61,5 Milliarden statt auf 58 Milliarden Dollar steigen. Die Aktie legte vorbörslich rund zwei Prozent zu.

ROUNDUP: Nordex überzeugt mit höheren Preisen - Aktie im Plus

HAMBURG - Der Windanlagenhersteller Nordex hat bei seinen Kunden im dritten Quartal deutlich höhere Preise durchgesetzt. Analysten und Händler lobten, dass das Unternehmen bei Neuverträgen stärker auf höhere Preise statt auf schiere Menge setzt. Die Preispolitik von Nordex und die Aussichten auf ein profitableres Geschäft überzeugten die Anleger am Freitag. Der Kurs der im SDax notierten Aktie stieg am Freitagmittag zuletzt um gut 5 Prozent.

US-Großbank Citigroup verdient deutlich weniger

NEW YORK - Der US-Finanzkonzern Citigroup hat im dritten Quartal trotz höherer Einnahmen erheblich weniger Gewinn erzielt. Die Großbank wappnet sich mit einer erhöhten Risikovorsorge für einen wirtschaftlichen Abschwung. Unterm Strich verdiente Citi laut eigener Mitteilung vom Freitag 3,5 Milliarden Dollar (3,6 Mrd Euro) und damit rund ein Viertel weniger als vor einem Jahr. Experten hatten mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet. Dennoch reagierten Anleger verhalten und ließen die Aktie vorbörslich zunächst leicht fallen.

VW stabilisiert Verkäufe im September weiter

WOLFSBURG - Der Volkswagen-Konzern hat dank einer starken Erholung in China und in Europa auch im September wieder mehr Fahrzeuge abgesetzt. Im bisherigen Jahresverlauf bleiben die Auslieferungszahlen aber weiterhin schwach. Im abgelaufenen Monat fanden 755 800 Fahrzeuge den Weg zu den Kunden und damit 20,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie der Dax-Konzern am Freitag in Wolfsburg mitteilte. Im gesamten Zeitraum Januar bis September kam VW damit auf gut 6 Millionen Fahrzeuge, 12,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Gewinn von US-Bank Morgan Stanley bricht ein

NEW YORK - Das US-Geldhaus Morgan Stanley hat im dritten Quartal unter einer anhaltenden Flaute im Investmentbanking gelitten und deutlich weniger verdient. Der Nettogewinn sank im Jahresvergleich um 30 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar (2,7 Mrd Euro), wie Morgan Stanley am Freitag in New York mitteilte. Die Erträge gingen um zwölf Prozent auf 13,0 Milliarden Dollar zurück. Analysten hatten mit besseren Zahlen gerechnet. Die Aktie geriet vorbörslich zunächst mit knapp drei Prozent ins Minus.

China kritisiert Beschränkungen der USA für Lieferung von Halbleitern

PEKING - Die chinesische Regierung hat neue Beschränkungen der USA für die Lieferung von hochmodernen Halbleitern oder Ausrüstung zur Herstellung solcher Chips nach China scharf kritisiert. "China lehnt es entschieden ab, dass die USA nationale Sicherheitskonzepte und Exportkontrollen missbrauchen, um chinesische Unternehmen zu blockieren", sagte Außenamtssprecherin Mao Ning am Freitag vor der Presse in Peking. Willkürlich aus politischen Gründen Beschränkungen zu erlassen, untergrabe industrielle Lieferketten und schwäche die anfällige Weltwirtschaft nur weiter.

Lufthansa-Chef optimistisch für kommende Jahr

FRANKFURT - Lufthansa-Chef Carsten Spohr blickt optimistisch in die Zukunft. Trotz Kriegsgeschehens und hoher Energiekosten werde der internationale Luftverkehr seinen Erholungskurs fortsetzen, sagte Spohr am Freitag in Frankfurt. Derzeit überwögen die positiven Nachrichten, etwa die Öffnung Japans. Mit einer ähnlichen Entwicklung rechne er in China nach dem Parteitag der Kommunistischen Partei. Deutlich zu beobachten sei zudem die Rückkehr der Geschäftsreisenden, die neue Beziehungen zu ihren diversifizierten Lieferanten aufbauen müssten.

UnitedHealth legt Latte für 2022 noch höher

MINNETONKA - Der US-Krankenversicherer UnitedHealth wird nach einem überraschend guten dritten Quartal erneut optimistischer für das laufende Jahr. Der Gewinn je Aktie soll statt 20,45 bis 20,95 US-Dollar nun 20,85 bis 21,05 Dollar erreichen, teilte das Unternehmen am Freitag in Minnetonka (US-Bundesstaat Minnesota) mit. Schon im April und Juli hatte UnitedHealth-Chef Andrew Witty seine Gewinnprognose für 2022 angehoben. Im vorbörslichen US-Handel legte die UnitedHealth-Aktie nach den Neuigkeiten um knapp ein Prozent zu.

Kraftwerk Datteln 4: Bundesverwaltungsgericht lässt Revision zu

MÜNSTER - Das umstrittene Kohlekraftwerk Datteln 4 beschäftigt jetzt auch das Bundesverwaltungsgericht. Die Richter in Leipzig ließen die Revision zu einer Gerichtsentscheidung des nordrhein-westfälischen Oberverwaltungsgerichts zu. Das hatte am 26. August 2021 den Bebauungsplan für das seit 2020 Strom liefernde Kraftwerk für unwirksam erklärt. Es war bereits der zweite Plan der Stadt Datteln, der einer juristischen Überprüfung nicht standhielt. Der 10. Senat des OVG hatte keine Revision zugelassen. Die Beschwerde der Stadt Datteln dagegen war jetzt am Bundesverwaltungsgericht erfolgreich (Az.: BVerwG 4 BN 50.21).

Kreise: Bahn verstärkt nach Sabotage Netze und Sicherheitskontrollen

BERLIN - Nach dem Sabotageangriff auf das Funknetz der Deutschen Bahn vor rund einer Woche will der Konzern sich unter anderem mit zusätzlichen Netzkapazitäten gegen Systemausfälle wappnen. Darüber habe der Konzern am Freitag den Aufsichtsrat auf einer Sondersitzung informiert, hieß es aus Kreisen des Kontrollgremiums. Ziel sei es demnach, weitere sogenannte Redundanzen im Netz aufzubauen, entweder durch die Nutzung feier Kapazitäten oder auch durch das Verlegen neuer Kabel.

Presse: Weiterer Interessent für CS-Geschäft - Möglicher Beteiligungsverkauf

ZÜRICH - Der bevorstehende Umbau der Credit Suisse zieht Presseberichten zufolge weitere Interessenten für eine Übernahme von Firmenteilen an. Die japanische Finanzgruppe Mizuho gehört laut einem Medienbericht ebenfalls zu den Bewerbern für das "Securitized Products"-Geschäft. Laut einem weiteren Bericht soll auch die "Allfunds"-Beteiligung der CS zum Verkauf stehen.

ROUNDUP: Keine Mehrheit in EU-Kommissionsausschuss zu Glyphosatverlängerung

BRÜSSEL - Befürworter einer befristeten Verlängerung für den Einsatz des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat haben einen Dämpfer bekommen. Der zuständige Ausschuss der EU-Kommission habe am Freitag der Verlängerung formal widersprochen, teilte das Bundesagrarministerium mit. Die Kommission könne aber auch in eigener Verantwortung über eine zeitweise Verlängerung entscheiden, hieß es. Sie hatte sich zuvor für eine kurzzeitige Verlängerung ausgesprochen. Deutschland habe sich bei der Abstimmung enthalten.

Kreise: Galeria Karstadt Kaufhof beantragt erneut Staatshilfen

BERLIN/ESSEN - Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof hat erneut einen Antrag auf Staatshilfe gestellt. Das wurde der Deutschen Presse-Agentur aus Regierungskreisen bestätigt. Zur Höhe der beantragten Hilfen gab es zunächst keine Angaben. Galeria-Chef Miguel Müllenbach hatte erst kürzlich in einem Mitarbeiterbrief gewarnt, das Unternehmen befinde sich "erneut in bedrohlicher Lage". Der Krieg in der Ukraine und die hohe Inflation hätten Galeria Karstadt Kaufhof bei seinen zunächst vielversprechenden Sanierungsbemühungen stark zurückgeworfen.

Kreise: United Airlines nähert sich Bestellung von über 100 Langstreckenjets

FRANKFURT - Die US-Fluggesellschaft United arbeitet Insidern zufolge an einer Bestellung über mehr als 100 Großraumflugzeuge. Im Auge habe sie dabei Boeings Langstreckenjet 787 "Dreamliner" und Airbus' Konkurrenzmodell A350, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstagabend und berief sich dabei auf mit der Sache vertraute Personen. Dies wäre einer der größten Bestellungen von Langstreckenjets überhaupt. United-Chef Scott Kirby habe kürzlich vor Piloten bei einem Training in Denver von einer geplanten Bestellung einer dreistelligen Zahl von Maschinen gesprochen. Diese könnte ihm zufolge im Dezember bekannt gegeben werden. Andere Quellen hätten diese Größenordnung bestätigt.

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/zb

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