US-Staatsanwaltschaft - Verdächtiger des Pelosi-Angriffs war auf "Selbstmordmission"

San Francisco (Reuters) - Der Verdächtige im Fall des Einbruchs in das Wohnhaus von US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi und des Angriffs auf ihren Mann rechnete offenbar nicht damit, den Tag des Angriffs zu überleben.
Er habe der Polizei gesagt, er sei auf einer "Selbstmordmission" gewesen und habe geplant, weitere Politiker anzugreifen, wie aus Gerichtsdokumenten am Dienstag hervorging. Er habe weitere prominente Bundes- und Landespolitiker und andere Personen, die er ins Visier nehmen wollte, benannt, hieß es in dem Haftantrag der Staatsanwaltschaft. Auch habe er Paul Pelosi "wirklich nicht verletzen" wollen, aber es sei ein "Selbstmordkommando" gewesen. Der 82-Jährige erlitt einen Schädelbruch. Der Angeklagte blieb ohne Kaution weiter in Haft.
Sein Anwalt kündigte an, für die Verteidigung die "Anfälligkeit" seines Mandanten für "politische Fehlinformationen" und seinen geistigen Zustand zu überprüfen. Er verwies auf die von Extremismusexperten vertretene These, dass Hassreden, die im Internet und von Personen des öffentlichen Lebens verbreitet werden, einige psychisch labile Personen zu politischen Gewalttaten inspirieren könnten.
Der Überfall auf die Pelosis hat gut eine Woche vor den Zwischenwahlen am 8. November Ängste vor extremistischer Gewalt geschürt. Es werden gut ein Drittel des Senats und das gesamte Repräsentantenhaus neu gewählt.
(Bericht von Paresh Dave, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)