Deutsche Bank wieder über 10 Euro

Dax: Rallye geht weiter! - Wo sollten Anleger noch zugreifen? - 2 Tipps für das Depot

onvista · Uhr
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Die gute Stimmung am deutschen Aktienmarkt hält an. Rund eine Stunde nach Handelsbeginn liegt der Dax gut 0,65 Prozent im Plus bei einem Stand von 14.237 Punkten. Zu den guten US-Inflationsdaten aus den USA bekommt heute die Spekulation, dass China von seiner strikten Null-Covid-Strategie abrücken könnte, neues Futter. Peking hat die Zeit, die Einreisende in Quarantäne verbringen müssen, leicht verringert. Das wird als erster Schritt einer Lockerung der strikten Corona-Politik gedeutet. 

Auf Wochensicht legt der Dax fast 6 Prozent zu und innerhalb von 4 Wochen hat das deutsche Börsenbarometer über 16 Prozent zugelegt. Damit stellt sich ab heute nicht mehr die Frage: Wann beginnt die Jahresendrallye, sondern bis wohin kann sie gehen. Der Dax hat die Marke von 14.000 Punkten wieder geknackt und der Dow Jones steuert die runde Marke von 34.000 Punkten an, nachdem er zu Wochenbeginn noch unter 33.000 Punkte gefallen war. Der Dax hat sicherlich noch Luft nach oben. Das Juni-Hoch bei fast 14.600 Punkte scheint jetzt eine erste Zielmarke zu sein.

Die starke Performance von Dax & Co. Sie verdient allerdings auch eine kleine Pause, bevor wieder neuer Schwung in die Rallye kommt. Falls Anleger auf diesen Rücksetzer warten möchten, sollten sie sich in die Startlöcher zum Zugreifen stellen.  Hier sind zwei Tipps, wo sich ein Einstieg anbieten könnte:

Siemens immer eine gute Idee

Der Dax-Konzern hat zwar mit seinen Zahlen für das 3.Quartal zum ersten Mal seit fast 12 Jahren wieder rote Zahlen geschrieben, wer allerdings tiefer in die Zahlen eintaucht, wird feststellen, dass der Verlust durch zwei Dinge stark beeinflusst war. Alleine 2,7 Milliarden Euro musste der Industriekonzern auf die Tochter Siemens Energy vornehmen. Zudem belastete der Rückzug aus dem Russlandgeschäft ebenfalls. Hier wurden Rückstellung von etwas mehr als einer Milliarde Euro gebildet. 

Auf der anderen Seite sind die Auftragsbücher bei Siemens sehr gut gefüllt. Aktuell Betrag der Bestand fast 100 Milliarden Euro. Im dritten Quartal kamen neue Aufträge über 22 (Vorjahr: 20,5) Milliarden Euro herein. Im Vergleich zum Vorjahreswert eine Steigerung auf vergleichbarer Basis von ein Prozent. Der Umsatz kletterte um vier Prozent auf 17,9 Milliarden Euro. Der operative Gewinn aus dem Industriegeschäft schnellte um 27 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Er lag zwar etwas unter den Schätzungen der Analysten, aber das hat die Aktie auch nicht daran gehindert in den vergangenen 4 Wochen rund 20 Prozent zuzulegen. 

Charttechnisch könnte die Aktie jetzt in Sog der allgemeinen Marktstimmung das Zwischenhoch aus dem Juni ansteuern, dass bei rund 126 Euro lag. Ob die Aktie die Hürde direkt nimmt, dürfte von den Zahlen für das 4. Quartal abhängen. Die werden kommenden Donnerstag (17.11) veröffentlicht. Wer etwas Risiko aus der Spekulation nehmen möchte, der wartet diesen Termin ab und entscheidet dann, ob er einsteigen möchte oder nicht.

Deutsche Bank ist ein Hingucker

Die amerikanische Notenbank wird zwar bei den Zinserhöhung den Fuß etwas vom Gaspedal nehmen, aber das sollte den steigenden Zinserträgen der Deutschen Bank nicht schaden, da die EZB bei der Bekämpfung der hohen Inflation in der Eurozone noch lange nicht beim den Stand der Fed angekommen ist. Das zeigen unter anderem die heute für Deutschland veröffentlichten Inflationsdaten. 

Die Verbraucherpreise in Deutschland haben im Oktober die Marke von 10 Prozent überschritten. Die Verbraucherpreise legten gegenüber dem Vorjahresmonat um 10,4 Prozent zu. Das Statistische Bundesamt bestätigte am Freitag eine erste Schätzung. Es war der stärkste Anstieg seit etwa 70 Jahren. Hohe Energie- und Lebensmittelpreise schieben die Inflation seit Monaten an. Im September war eine Teuerungsrate von 10,0 Prozent verzeichnet worden.

Im dritten Quartal hat die Bank etwas überraschend einen Milliardengewinn eingefahren und Vorstandsvorsitzender Christian Sewing betonte bei der Zahlenvorlage: "Die Deutsche Bank liegt voll auf Kurs, ihre Ziele für das Jahr 2022 zu erreichen." Damit ist in diesem Jahr nicht mehr mit einer bösen Überraschung aus Frankfurt zu rechnen. 

Heut springt die Aktie zudem wieder über die psychologische Marke von 10 Euro. Das Überwinden der zweistelligen Marke und dass Überspringen der 200-Tage-Linie könnte bis zum Jahresende noch weitere Käufer anlocken. Daher ist die Aktie mindestens einen Blick wert. 

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