KfW - Lage am Kreditmarkt verschärft sich für Unternehmen weiter

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Frankfurt (Reuters) - Die Lage am Kreditmarkt wird für mittelständige Unternehmen zusehends schwieriger.

Laut einer Erhebung der staatlichen Förderbank KfW und des Ifo-Instituts stuften im vierten Quartal 31,3 Prozent der Mittelständler das Verhalten der Banken als restriktiv ein, wie die KfW am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Das sei ein neuer Höchststand seit 2017 und 3,4 Prozentpunkte mehr als noch im Vorquartal. Die sogenannte KfW-Ifo-Kredithürde wird im Rahmen der Konjunkturumfrage des Ifo-Instituts vierteljährlich erhoben. Dazu werden rund 9.000 Unternehmen befragt - darunter etwa 7.500 Mittelständler.

"Das Jahr 2023 lässt weitere Zinsanstiege und ein schwierigeres makroökonomisches Umfeld erwarten", erklärte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. "Beides dürfte dazu beitragen, dass die Situation am Kreditmarkt für die Unternehmen aller Größenklassen ungemütlich bleibt und sich möglicherweise noch verschärft." Vor allem die mittelständischen Einzelhändler (plus 8,6 Prozentpunkte) und der Dienstleistungssektor (plus 6,7 Prozentpunkte) seien von den strafferen Kreditvergabe-Bedingungen betroffen. Im Verarbeitenden Gewerbe (minus 2,9 Prozentpunkte) habe sich dagegen die angespannte Lage im Vergleich zum Vorquartal leicht aufgehellt.

Die Kreditnachfrage sei im vierten Quartal unterdurchschnittlich gewesen. 19,3 Prozent (minus ein Prozentpunkt) der Mittelständler und 29,2 Prozent (minus 0,7 Prozentpunkte) der Großunternehmen haben laut der Umfrage im vierten Quartal nach Finanzierungen gesucht. Die Ergebnisse stehen Einklang mit der jüngsten vierteljährlichen Kreditumfrage "Bank Lending Survey" der Europäischen Zentralbank (EZB) für den gesamten Euro-Raum. Danach verschärften Geldhäuser im Schlussquartal ihre Standards für die Kreditvergabe deutlich. Auch für das Auftaktquartal 2023 wird mit strengeren Vergabestandards gerechnet.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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