Autobauer fordern Aufschub bei Brexit-Vereinbarung zu Ursprungsregeln

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Nach der Opel-Mutter Stellantis fordern weitere Autobauer und der deutsche Herstellerverband VDA eine Nachverhandlung des Brexit-Handelsvertrags zwischen Großbritannien und der EU. Sie warnen, dass die bevorstehenden Änderungen bei den sogenannten Ursprungsregeln (rules of origin) zu deutlich höheren Preisen führen könnten. Dies bedeute einen erheblichen Wettbewerbsnachteil, etwa gegenüber asiatischen Herstellern.

Der britische Premierminister Rishi Sunak sagte am Donnerstag, seine Regierung führe Gespräche mit der EU. Doch die britische Zeitung "i" berichtete, Brüssel habe kein Interesse, das Abkommen neu zu öffnen, sondern sei nur zu "technischen Anpassungen" bereit.

"Die Ursprungsregeln für batteriebetriebene Fahrzeuge im Handels- und Kooperationsabkommen sollten rasch an die realen Gegebenheiten beziehungsweise die Entwicklungen beim Aufbau der europäischen Batteriefertigungskapazitäten angepasst werden", teilte der Verband der Automobilindustrie (VDA) mit. "Daher müssen die geltenden Ursprungsregeln in einem ersten Schritt bis Ende 2026 verlängert werden." Zuvor hatte die "Financial Times" über die Stellungnahme berichtet.

Vereinbart ist, dass von 2024 an mindestens 45 Prozent des Wertes von Elektroautos aus dem Vereinigten Königreich oder der EU stammen müssen, damit die Fahrzeuge weiterhin zollfrei exportiert werden können. Stellantis, das in Großbritannien die Opel-Schwestermarke Vauxhall produziert, hatte gewarnt, der Konzern müsse womöglich sein Werk in Ellesmore Port schließen, falls die aktuelle Regelung nicht verlängert werde.

Auch Ford sowie Jaguar Land Rover, der größte Automobilarbeitgeber in Großbritannien, schlossen sich der Forderung an. Ford warnte vor "unsinnigen Kosten für Kunden, die umweltfreundlicher werden wollen". Jaguar nannte den Zeitplan "unrealistisch und kontraproduktiv".

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