OTS: Swiss Life Deutschland / Inflation, Zinswende und Gender Pension Gap: ...

dpa-AFX · Uhr
    Inflation, Zinswende und Gender Pension Gap: Studie zum Sparverhalten
der Menschen der vergangenen zehn Jahren (FOTO)
Hannover (ots) - Altersvorsorge und Geldanlage in Deutschland: Menschen setzen
auf Aktien und Immobilien, aber Frauen sparen seltener als Männer

- Swiss Life-Vorsorgereport analysiert Sparverhalten der Menschen der letzten
  zehn Jahre sowie während Inflation und Zinswende
- Sparer/-innen werden jünger und setzen auf Aktien und Immobilien
- Frauen legen seltener Geld für's Alter zurück als Männer
- Trotz Inflation sorgen die Menschen für ihre Rente vor
- Rechnungszinssenkung führt zu Nachfragetief bei Riester
- Zinswende führt zu Boom bei Bausparen - die Menschen rechnen mit weiter
  steigenden Zinsen

Die Menschen nehmen ihre Vorsorge zunehmend selbst und in jüngeren Jahren in die
Hand als noch vor zehn Jahren. Bei ihrer Geldanlage setzen sie außerdem auf
Aktien und Immobilien. Das ist ein Ergebnis des Swiss Life-Vorsorgereports, in
dem das Unternehmen das Spar- und Anlageverhalten der 1,6 Mio. Kundinnen und
Kunden der Finanzberatung analysiert. In der mittlerweile fünften Ausgabe des
Reports betrachtet Swiss Life die Entwicklung des Vorsorgeverhaltens der letzten
Dekade und der vergangenen 18 Monate im Kontext der hohen Inflation und
Zinswende. Eine korrespondierende Marktforschung bietet zudem repräsentative
Zusatzinformationen zu Motiven und Einstellung rund um Geldanlage, Sparen und
Altersvorsorge.

Die Menschen sparen in jüngeren Jahren als noch vor zehn Jahren

Lag das Durchschnittsalter der Menschen, die erstmals eine Altersvorsorge und
eine Absicherung abgeschlossen oder ein Investment getätigt haben, im Jahr 2012
noch bei 36,9 Jahren, ist es binnen der letzten zehn Jahre um 1,5 Jahre auf 35,4
Jahre gefallen. "Junge Menschen wissen, dass sie für die Rente selbst vorsorgen
müssen und machen das immer früher", sagt Jörg Arnold, Geschäftsleiter bei Swiss
Life Deutschland. "Damit legen sie bereits in jungen Jahren den Grundstein für
ihre finanzielle Selbstbestimmung." Diese Entwicklung ist über alle
Produktkategorien, mit Ausnahme der betrieblichen Altersversorgung, zu
beobachten. Besonders in den Produktkategorien Flexible Privatvorsorge (minus
5,7 Jahre), Immobilien und Alternative Investmentfonds (minus 6,1 Jahre) und
Investments (minus 4,2 Jahre) sank das Durchschnittsalter der Sparerinnen und
Sparer erheblich. Durchschnittlich im Alter von 29,1 Jahren sichern Menschen ihr
Einkommen ab und sparen ab einem Alter von 29,4 Jahren mit einer Rüruprente und
ab 29,6 Jahren mit einer privaten Rentenversicherung in der dritten Schicht. In
diesen Produktkategorien finden sich die jüngsten Kundinnen und Kunden.

Darüber hinaus zeichnet sich ein klarer Trend ab: Junge Menschen investieren
mittlerweile verstärkt in Aktien und Immobilien, wie der Vorsorgereport
ebenfalls zeigt. Die Altersgruppe der 16 bis 30-Jährigen verzeichnet seit 2012
ein Wachstum im Bereich Investments von 454 Prozent. Darunter fallen vor allem
Aktien-, Misch- und Geldmarktfonds sowie ETF-Sparpläne. Die Menschen fanden dort
gerade in der langen Niedrigzinszeit attraktive Renditemöglichkeiten. "Die junge
Generation bringt eine hohe Bereitschaft für Aktien mit, sie sind mit dem
Nullzins aufgewachsen und nutzen die Chancen der Kapitalmärkte. Das ist ein
gutes Zeichen für die Aktienkultur in Deutschland", so Arnold. Gleichzeitig hat
sich die Nachfrage nach Immobilien und alternative Investmentfonds (AIF),
darunter Immobilien- und Private Equity-Fonds, in den letzten zehn Jahren mehr
als verachtfacht. Dieses starke Wachstum ist ebenfalls vorrangig von der jungen
Altersgruppe getrieben, aber auch von Frauen - sie verzeichnen in dieser
Produktkategorie ein mehr als doppelt so hohes Nachfrageplus als Männer.

Frauen sorgen weiterhin seltener vor als Männer, aber sie fangen früher an

Die hohe Investitionsbereitschaft in Immobilien darf nicht über die Tatsache
hinwegtäuschen, dass Frauen weiterhin seltener vorsorgen als Männer. Im
vergangenen Jahr waren 42 Prozent der Kundschaft weiblich und 58 Prozent
männlich - genau wie im Jahr 2012. "Leider bestätigen unsere Daten, dass Frauen
immer noch seltener vorsorgen als Männer", so Arnold. Jedoch sind die Kundinnen
mittlerweile im Durchschnitt ein Jahr jünger (36 Jahre), wenn sie zu sparen
beginnen oder eine Versicherung abschließen. Beim Abschluss eines
Altersvorsorgeprodukts sind Frauen mittlerweile 31,7 Jahre alt und beginnen
damit durchschnittlich 2,3 Jahre früher mit ihrer Vorsorge als noch im Jahr
2012.

"Die Rente ist ein Spiegelbild des Arbeitslebens. Durch die weiterhin
bestehenden Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern werden Frauen
gleich doppelt benachteiligt, denn das schlägt sich auch in durchschnittlich
niedrigeren Rentenansprüchen nieder. Daher ist es umso wichtiger mehr Frauen für
die zusätzliche Altersvorsorge zu gewinnen", sagt Arnold. Die repräsentative
Studie, die YouGov im Auftrag von Swiss Life Deutschland im Zeitraum von April
bis Mai 2023 unter 2.089 Personen durchführte, zeigt zudem, dass 34 Prozent der
Frauen in Deutschland noch überhaupt nicht in ihre Altersvorsorge investieren
(Männer: 30 %) und überdurchschnittlich häufig angeben, Sorge vor Altersarmut zu
haben. 56 Prozent der Frauen haben Angst vor fehlenden Finanzmitteln in der
Rente (Männer: 49 %).

Coronapandemie hatte einen positiven Effekt auf das Vorsorgeverhalten der
Menschen

Die vergangenen zehn Jahren waren volkswirtschaftlich geprägt von sinkender
Arbeitslosigkeit, konstantem Wirtschaftswachstum und einem Niedrig- bzw.
Nullzinsumfeld, was sich auch im Vorsorge-, Absicherungs- und
Investitionsverhalten der Menschen widerspiegelt und zu einer wachsenden
Nachfrage nach Vorsorgelösungen und Investitionen führte. Innerhalb der letzten
drei Jahre stapeln sich mittlerweile aber die Krisen. Wie der Vorsorgereport
zeigt, hatte die Coronapandemie mit Blick auf die Sparbereitschaft und das
tatsächliche Sparverhalten allerdings einen positiven Effekt: Die Menschen haben
die Zeit genutzt, um sich mit ihrer Altersvorsorge (+47 %) und ihren Investments
(+46 %) zu beschäftigen. Zur Verfügung stehende finanzielle Liquidität, wie
bspw. durch die Abschaffung des Solidaritätszuschlags, wurden dazu genutzt. Als
Folge des Kriegsausbruchs in der Ukraine im Jahr 2022 und zunehmenden
Lieferengpässen kam es in Deutschland zur Rekordinflation, mit der die
Zentralbanken mit Zinserhöhungen reagierten.

Inflation lässt Menschen nicht an Altersversorgung sparen - Rechnungszinssenkung
führt zu Tiefstand bei der Nachfrage nach Riesterrenten

Die gegenwärtige Inflation führte nicht zu einer nachhaltigen Veränderung im
Vorsorgeverhalten. "Die Menschen bleiben ihrer Altersvorsorge auch in
Inflationszeiten treu", so Swiss Life-Chef Arnold. Die Verbraucherinnen und
Verbraucher haben zunächst die Entwicklungen beobachtet und investieren
gegenwärtig wieder verstärkt in ihre Alterssicherung mit einem Plus von mehr als
20 Prozent in den ersten drei Monaten 2023. Der gesamte Bereich Altersvorsorge
war im Jahr 2022 das Produktsegment mit der höchsten Nachfrage. Aber: Im Zuge
der Rechnungszinssenkung verloren Riesterrenten an Attraktivität für Sparerinnen
und Sparer. In den Jahren zuvor waren Riesterrenten vor allem bei Frauen eine
stark nachgefragte Vorsorgelösung, sie schlossen durchschnittlich häufiger
Riesterverträge ab als Männer. Die Nachfrage nach der staatlich geförderten
Privatrente kam jetzt im vergangenen Jahr zu einem Tiefstand. Im ersten
Inflationsjahr 2022 registrierte das Unternehmen nun vor allem Nachfragewachstum
in den Bereichen Immobilien und Bausparen.

Zinswende läutet die Renaissance des Bausparens ein

Im vergangenen Jahr verzeichnete Swiss Life ein Nachfrageplus von 54 Prozent im
Bereich Immobilien und alternative Investmentfonds. Insbesondere Frauen (+142 %)
und Personen mit einem Einkommen von unter 2.000 Euro/Monat (+85 %) nutzten die
Chance dieser Anlageform. Die Zinswende führte bei den Kundinnen und Kunden der
Swiss Life-Finanzberatung gleichzeitig aber zu einer Renaissance von
Bausparverträgen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden im letzten Jahr 212 Prozent
mehr Verträge abgeschlossen. Der Trend des letzten Jahres setzt sich auch im
ersten Quartal 2023 fort. Die Kundinnen und Kunden sichern sich damit günstige
Zinsen für einen späteren Immobilienerwerb. Darauf weist auch die tendenziell
hohe Bausparsumme von durchschnittlich 110.000 Euro hin.

Auch die Marktforschung von Swiss Life bestätigt diesen Trend. 58 Prozent der
Befragten gehen davon aus, dass die Hypothekenzinsen weiter steigen werden und
knapp ein Fünftel der Menschen plant den Erwerb einer Immobilie in den nächsten
zehn Jahren. Aufgrund gestiegener Finanzierungskosten haben immerhin 13 Prozent
aller Befragten von einem konkreten Immobilienkauf wieder Abstand genommen. Dies
verwundert nicht, schließlich dürfte für nur 23 Prozent eine monatliche Annuität
höher als 1.000 Euro sein. Ein Drittel hingegen bleibt optimistisch und sieht
den Traum vom Eigenheim weiter erreichbar. "Als ganzheitlich beratendes
Vorsorgeunternehmen behalten wir den Markt genau im Blick und erkennen
frühzeitig Chancen, von denen die Menschen profitieren", so Arnold.

Swiss Life-Chef Arnold: "Die Sparerinnen und Sparer sorgen selbstbestimmt vor"

Mit Blick auf die Ergebnisse des Vorsorgeverhaltens der Menschen in Deutschland
zieht Swiss Life-Chef Jörg Arnold ein positives Fazit: "Die Sparerinnen und
Sparer sorgen selbstbestimmt für ihr Alter vor und das in immer jüngeren Jahren.
Dabei setzen sie zunehmend auf Aktien und Immobilien - ein gutes Zeichen für die
Alterssicherung in Deutschland. Die persönliche Finanzberatung leistet dafür
einen wichtigen Beitrag. Auch in herausfordernden Zeiten wie diesen unterstützen
Beraterinnen und Berater die Menschen dabei, ihre Finanzen zu regeln und
optimistisch und mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken. Es bleibt aber eine
gemeinsame Kraftanstrengung, dass alle Menschen gleichermaßen für ein
auskömmliches Leben im Alter vorsorgen können."

Der Swiss Life-Vorsorgereport basiert auf dem Vorsorgeverhalten der insgesamt
1,6 Millionen Privatkundinnen und -kunden, die von den zu Swiss Life Deutschland
gehörenden Finanzberatungen Swiss Life Select, tecis, HORBACH und ProVentus
beraten werden. Die Finanzberatung verfolgt eine ganzheitliche Kundenberatung
nach dem sogenannten Best-Select-Prinzip. Demnach erhalten Verbraucherinnen und
Verbraucher in ihrer persönlichen Beratung je nach individueller Lebenslage eine
bedarfsgerechte Vorsorgestrategie auf Basis von über 250 Produktpartnern in den
Bereichen Versicherung, Finanzierung, Investment und Vorsorge. Flankiert werden
die Daten von einer repräsentativen Online-Befragung, durchgeführt von YouGov
Deutschland. Insgesamt wurden vom 28.04-01.05.2023 2.089 Personen ab 18 Jahren
befragt. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche
Bevölkerung ab 18 Jahren.

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