Quartalszahlen Q1 2023/2024

Heidelberger Druckmaschinen: starker Start, hohe Schulden

onvista · Uhr
Quelle: nitpicker/Shutterstock.com

Das Maschinenbauunternehmen Heidelberger Druckmaschinen AG hat heute am vierten August seine Zahlen für das erste Geschäftsquartal 2023/2024 veröffentlicht.

Quartalszahlen Q1 2023/2024 Heidelberger Druckmaschinen im Überblick

Starker Start in das erste Geschäftsquartal

Die Erholung der Nachfrage in Asien und der wachsende weltweite Markt für digitale Etiketten- und Verpackungsdrucks sorgen für einen guten Start in das erste Geschäftsquartal. So wurde die schwache Nachfrage aus dem Rest der Welt mehr als kompensiert, wodurch der Umsatz um 2,64 Prozent gegenüber des Vorjahresquartals stieg.

Vor allem im Segment Packaging Solutions verzeichnete HEIDELBERG beim Auftragseingang ein starkes Wachstum von rund 25 Prozent. [...] Auch die Nachfrage nach der neuen Maschine Gallus One im Wachstumsfeld des digitalen Etiketten-Drucks bestätigt den Markttrend.

Effizientere Strukturen erhöhen die Marge

Durch vermehrte Kontrolle der Kosten blieben die Aufwendungen für Material und Personal konstant, wodurch dank erhöhtem Umsatz das bereinigte operative Ergebnis sogar um 75 Prozent gesteigert.

Erhöhte Kreditaufnahme

Ende Juli hat sich das Unternehmen mit den Banken auf eine Erhöhung des Fremdkapitals geeinigt. Diese Erhöhung gewährt Kredite in Höhe von 350 Mio. EUR über vier Jahre mit einer Verlängerungsoption für ein zusätzliches Jahr.

Die neu vereinbarte Finanzierungsstruktur unterstreicht das Vertrauen des Finanzmarktes in unsere eingeleitete strategische Ausrichtung, die Finanzkraft des Unternehmens weiter zu steigern und Investitionen in Wachstumsbereiche zu erhöhen


Hoch verschuldet? Wie das Unternehmen seine Schulden abzahlen möchte

Die erneute Kreditaufnahme könnte einige Anleger stutzig machen. Zwar konnte das Unternehmen ihre Eigenkapitalquote über die letzten Jahre stetig auf 22,48 Prozent steigern, jedoch beträgt der dynamische Verschuldungsgrad des vorherigen Geschäftsjahres 5.390,7 Prozent. Das bedeutet, dass das Unternehmen mittels Cashflow aus der operativen Tätigkeit dieser Periode über 53 Jahre benötigen würde, seine Schulden abzuzahlen. 

Doch Heidelberger Druck hat auch dafür eine Lösung und möchte mittels Wertsteigerungsprogramm den Cashflow signifikant erhöhen. Bereits dieses Quartal wurde der operative Cashflow um 20 Prozent erhöht werden.

Prognose

Heidelberger Druck hat die Prognose für das neue Geschäftsjahr bestätigt. Im letzten Jahresabschluss wurde ein Umsatz prognostiziert, der dem des Vorjahres entspricht (2,44 Mrd. EUR).

Den Anlegern wurde dadurch Mut gemacht, worauf die Aktie kurzfristig einen Sprung um 4,8 Prozent auf 1,482 EUR machte. Mittlerweile hat sich der Kurs wieder auf ein noch deutliches Tagesplus von 1,63 Prozent gelegt.

Fazit

Persönlich finde ich die Prognose etwas zu defensiv formuliert. Der gute Start ins erste Quartal, wachsende Märkte sowie neue Investitionen sind Grund zur Annahme, dass Heidelberger Druck ein gutes Geschäftsjahr bevorsteht. 

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