Das Tagesrückblick

Minus 1,64 Prozent: Dax rutscht unter 14.800 Punkte - Dürr und SMA Solar brechen ein

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Zwei Faktoren belasten: Die Krise im Nahen Osten und der Anstieg der Rendite 10-jähriger US-Anleihen. | Der Dax fällt auf ein 7-Monatstief. | Talfahrt von Sartoirus geht weiter: YTD schon 34 Prozent im Minus und noch kein Ende in Sicht.

Quelle: H-AB Photography/Shutterstock.com

Der Dax ist am Freitag deutlich unter die runde Marke von 15.000 Punkten und auf den tiefsten Stand seit sieben Monaten gerutscht. Weltweit leiden die Aktienmärkte unter den Sorgen vor einer Eskalation des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas. Zum Handelsschluss verzeichnete der deutsche Leitindex mit dem tiefsten Kurs des Tages bei 14.798,47 Punkten ein Minus von 1,64 Prozent. Auf Wochensicht verlor er 2,6 Prozent. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen sank am Freitag um 1,52 Prozent auf 24.065,65 Punkte. 

Naher Osten und Anleihen-Rendite belasten Dax

Die Lage im Nahen Osten schüre die Nervosität unter den Anlegern, Risiko-Anlagen gerieten unter Abgabedruck, hieß es von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Für eine nachlassende Risikoaversion an den Finanzmärkten wäre eine Entspannung an den Rentenmärkten notwendig, schrieben die Experten. 

Diese lässt derzeit aber auf sich warten: Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen kratzte vor dem Wochenende zeitweise an der Fünf-Prozent-Marke. Für die Aktienmärkte ist das ein schlechtes Signal, da dadurch die Attraktivität von riskanteren Aktien-Investments gegenüber vermeintlich sicheren Anlagen sinkt. Auf der Suche nach sicheren Häfen erlebt auch Gold trotz der steigenden Renditen am Anleihemarkt weiter Zulauf. Die Furcht vor einer Eskalation in Nahost wird von Anlegern des gelben Edelmetalls derzeit stärker gewichtet als der starke Anstieg der Kapitalmarktzinsen. 

Einzelwerte im Überblick

Am deutschen Aktienmarkt blieb vor dem Wochenende die laufende Berichtssaison im Fokus. Die Papiere von Dürr stürzten im MDax um gut 16 Prozent ab, nachdem der Anlagenbauer seine Ziele für 2024 gekürzt hatte. 

Die ebenfalls im MDax notierte SMA-Solar-Aktie büßte fast neun Prozent ein. Sie wurden von negativen Nachrichten des US-Konzerns Solaredge erfasst, der schwache Umsatzzahlen für das vergangene Quartal gemeldet und pessimistische Signale für das Schlussquartal gesendet hatte. 

Beim Pharma- und Laborausrüster Sartorius ging die nur am Vortag unterbrochene Talfahrt auch ohne neue schlechte Nachrichten weiter: Mit einem Kursrückgang von 6,8 Prozent auf 240 EUR waren die Aktien einmal mehr größter Verlierer im Dax zusammen mit den Anteilen des Baustoffkonzerns Heidelberg Materials, die genauso viel verloren. 

Die mittelfristigen Ziele von Sartorius stehen seit der Senkung der Prognose für das laufende Jahr ebenfalls auf dem Prüfstand, was zuletzt bei den Anlegern besonders für Unbehagen sorgte. Neues soll es hierzu erst Anfang 2024 geben. Bis dahin besteht Unsicherheit - und das ist Gift für den Aktienkurs. 

Den Aktien von Eckert & Ziegler gab eine Unternehmensmeldung Auftrieb, wonach der Strahlen- und Medizintechnikkonzern eine Trennung von seiner Tochter Pentixapharm erwägt und sich damit auf seine Kernkompetenzen konzentrieren würde. An der Spitze im Nebenwerteindex SDax gewannen die Titel 4,8 Prozent. 

Europaweit standen die Indizes unter Abgabedruck: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 1,61 Prozent auf 4024,68 Punkte. Ähnlich hoch fielen die Abschläge für die Leitbörsen in Paris und London aus. In New York stand der Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsende mit einem halben Prozent im Minus, der technologielastige Nasdaq 100 verlor fast eineinhalb Prozent.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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