Dax Tagesrückblick - Erholung setzt sich fort - MTU steigt um 6 Prozent

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Quelle: Pavel Ignatov/Shutterstock.com

Der deutsche Leitindex setzte nach einem kleinen Schwächeanfall am Vormittag und einem Rücksetzer in den mittleren 14.700er Bereich seine gestern Nachmittag begonnene Erholung fort und brachte die in der "Dax Chartanalyse" am Vormittag favorisierte Erholungsbewegung "in den Bereich 14.900 bis 14.950 Punkte".

Am Ende des Tages ging der Index mit einem Tagesplus von knapp 80 Punkten bei 14.879 aus dem Handel. Martin Goersch analysiert den Dax hier im Video. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann 1,43 Prozent auf 24 423,49 Zähler.

Neben dem Nahost-Konflikt behalten die Anleger die Renditen am US-Anleihemarkt genau im Blick. Am Montag war die Rendite für richtungweisende zehnjährige US-Staatspapiere zeitweise auf mehr als fünf Prozent gestiegen, was die Aktienmärkte deutlich belastet hatte. Erst eine Entspannung bei der Rendite am Nachmittag hatte auch dem Dax, der zwischenzeitlich bis auf 14 630 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit März gesunken war, wieder Rückenwind beschert.

MTU Tagesgewinner im Dax

Am Dienstag stützten dann neben dem starken US-Auftakt auch hierzulande einige positive Unternehmensnachrichten. Die Aktien des Triebwerkherstellers MTU zogen an der Dax-Spitze um 6,1 Prozent an. Händler verwiesen auf Aussagen von RTX, wonach die Probleme mit den GTF-Triebwerken der Tochter Pratt & Whitney nun positiver bewertet würden. MTU ist Konsortiums Partner und liefert Teile für das GTF-Triebwerk. Zudem hatte General Electric (GE)  die Prognose angehoben. Grund sei eine sich erholende Nachfrage im Flugverkehr, was sich positiv auf das Wachstum im Geschäft mit Triebwerken für den zivilen Luftverkehr und entsprechenden Dienstleistungen auswirke, wie es hieß.

GE kommt außerdem in der Sparte Alternative Energien mit Anlagen für Stromnetze und Windkraftanlagen an Land immer besser voran. Dies werteten Anleger positiv für deutsche Windturbinenhersteller. Siemens Energy legten um 1,4 Prozent zu, Nordex kletterten um 5,7 Prozent nach oben.

Die Aktien des Labor- und Pharma-Ausrüsters Sartorius brachen ihren Erholungsversuch im Tagesverlauf ab, rutschten deutlich ins Minus und schlossen letztlich mit einem Plus von 0,3 Prozent. Händler verwiesen auf negative Nachrichten vom US-Konkurrenten Danaher, der bei den Aufträgen in der Bioprocessing-Sparte noch keine wirkliche Wende sieht. Die Sartorius-Anteilscheine standen zuvor seit Tagen im Zuge eines Gewinneinbruchs und einer ungewissen Prognose unter Druck.

Nemetschek gefragt

Der Bausoftwareanbieter Nemetschek rechnet nach einem guten dritten Quartal mit einem höheren Jahresumsatz als bisher. Dies bescherte den Papieren ein Kursplus von 8 Prozent und die Spitzenposition im MDax. Optimismus versprüht auch Talanx . Der Versicherungskonzern (HDI) geht nach unerwartet guten Geschäften von mehr Gewinn im laufenden Jahr aus. Die Papiere kamen um 3,1 Prozent voran.

Puma auf dem Sprung

Die Titel des Sportartikelherstellers Puma SE gewannen nach Quartalszahlen und nochmaliger Bestätigung der Jahresziele 7,6 Prozent. Aus Sicht von DZ-Bank-Analyst Thomas Maul ist Puma mit den Zahlen eine "kleine positive Überraschung" gelungen. Nach der vorübergehend großen Verunsicherung dürften die Nachrichten für eine weitere Beruhigung sorgen.

Eine positive Empfehlung des Investmenthauses Keefe, Bruyette & Woods (KBW) bescherte den Aktien von Flatexdegiro  Rückenwind. Das Plus für die Anteile des Online-Brokers belief sich an der Spitze des Nebenwerte-Index SDax auf 6 Prozent.

Der Euro wurde durch schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone belastet und notierte zuletzt bei 1,0592 US-Dollar. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global war im Oktober überraschend gefallen und signalisiert weiterhin einen Rückgang der Wirtschaftsleistung. Sowohl der Indikator für die Industrie als auch für den Dienstleistungssektor gab nach. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0632 (Montag: 1,0597) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9405 (0,9436) Euro.  (mit Material von dpa-AFX)

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