Goldmänner widersprechen eigenem CEO Solomon: (K)eine Zinssenkung in 2024?
Goldman Sachs hatte zunächst eine Zinssenkung im Juli in Aussicht gestellt, sieht aber angesichts der anhaltenden Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft keine unmittelbare Notwendigkeit für eine geldpolitische Lockerung. "Zu Beginn der Woche bemerkten wir, dass jüngste Äußerungen von Fed-Vertretern aufzeigen, dass bedeutende Wirtschafts- und Arbeitsmarktindikatoren zusammen mit günstigeren Inflationsdaten erforderlich sind, bevor eine Zinssenkung erfolgt", erklärte unter anderem Goldman-Ökonom Jan Hatzius.
Trotz der verzögerten Erwartung einer Zinssenkung bleibt Goldman Sachs bei seiner langfristigen Prognose, dass bis 2024 zwei Zinssenkungen erfolgen könnten, möglicherweise jeweils in jedem Quartal in der zweiten Jahreshälfte.
Der Markt scheint der Ansicht zu sein, dass die US-Wirtschaft weiterhin stark bleibe, was eine behutsame Anpassung der Fed-Politik sinnvoll erscheinen lässt. Nach überraschend starken Auftragseingängen für langlebige Güter im April haben sich die Erwartungen einer baldigen Zinssenkung weiter abgeschwächt. Die Renditen für 10-jährige Staatsanleihen haben sich kaum verändert und nahe einem Spitzenwert der letzten Zeit eingependelt.
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Auch andere große Banken wie Nomura Securities haben laut Bloomberg ihre Prognosen angepasst und rechnen nicht vor September mit einer Zinssenkung. David Solomon, CEO von Goldman Sachs, äußerte sich Mitte der Woche noch zurückhaltender und sieht im laufenden Jahr keine Zinssenkungen am Horizont. Nun wurde er offensichtlich von seinen eigenen Wirtschaftsexperten überstimmt.
Der Anstieg der US-Geschäftstätigkeit im Mai könnte die Notwendigkeit einer weiterhin straffen Geldpolitik unterstreichen, um die Inflation zu bekämpfen, so Raphael Bostic, Präsident der Federal Reserve Bank von Atlanta.
Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion