Franzose räumt vor Moskauer Gericht Sammeln von Militärdaten ein

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(Reuters) - Ein französischer Forscher hat einem Medienbericht zufolge vor einem Moskauer Gericht eingeräumt, sich bei der Sammlung von Informationen über das russische Militär nicht als ausländischer Agent registriert zu haben.

Dem 47-jährigen Laurent V. drohen bis zu fünf Jahre Gefängnis. "Ich entschuldige mich dafür, dass ich mich nicht als ausländischer Agent registriert habe. Das Schlimmste ist, dass ich in den zehn Jahren meiner Arbeit versucht habe, Russland und seine Interessen zu verteidigen", zitierte ihn die staatliche Nachrichtenagentur RIA am Freitag vor Gericht.

Er wurde bis zum 5. August in Untersuchungshaft genommen. Die französische Botschaft stellte einen Antrag auf Freilassung. Ein kurzes Video, das von der Moskauer Justizbehörde veröffentlicht wurde, zeigt, wie der Franzose in Handschellen in den Gerichtssaal geführt und zu Beginn der Anhörung in einen vergitterten Metallkäfig geführt wird.

Das zuständige Ermittlungskomitee in Russland hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass der Mann verdächtigt werde, über mehrere Jahre hinweg bei mehreren Reisen Informationen über die russische Armee gesammelt zu haben. Er soll sich dabei nicht als "ausländischer Agent" registriert haben. Die Nichtregierungsorganisation Zentrum für humanitären Dialog (HDC) mit Sitz in der Schweiz erklärte, bei dem Festgenommenen handle es sich um einen ihrer Mitarbeiter.

Das HDC versucht seiner Website zufolge seit 1999 "durch Dialog und Vermittlung bewaffnete Konflikte zu verhüten, zu entschärfen und beizulegen", etwa in Spanien, Libyen und auf den Philippinen. Ob die Organisation auch eine Vertretung in Russland hat, war zunächst unklar. Der LinkedIn-Seite des genannten Mitarbeiters zufolge hat er mehrere Bücher über Russland, den Kaukasus und Zentralasien geschrieben und darüber gelehrt. Auch nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine 2022 sei er in Russland geblieben. Dort sind seit dem Beginn des Krieges mehrere Ausländer festgenommen und angeklagt worden, darunter der US-Journalist Evan Gershkovich.

(Bericht von Mark Trevelyan, Gabriel Stargardter, geschrieben von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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