Institute - EU-Förderpolitik mangelt es an Glaubwürdigkeit bei Erfolgskontrolle

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Berlin (Reuters) - Der EU-Förderpolitik für ärmere Regionen fehlt es einer Studie zufolge an Glaubwürdigkeit bei der Erfolgskontrolle.

Die Bewertungen würden von nationalen oder regionalen Verwaltungsbehörden in Auftrag gegeben, die ein Interesse daran hätten, den Erfolg ihrer Programme zu beweisen, heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung eines Forscher-Teams des Münchner Ifo-Instituts und des Mannheimer ZEW. Da dies die Glaubwürdigkeit der Erfolgskontrollen verringere, empfehlen die Forscher ein europäisches Beratungsgremium zur Bewertung der Förderpolitik.

"Bisherige Evaluierungen, die diese Standards nicht erfüllen, berichten von teils unrealistisch hohen Wirkungen der Kohäsionspolitik und verwenden dafür wenig geeignete Methoden", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. "Die EU-Kohäsionspolitik benötigt eine transparente und unparteiische Evaluation, um sicherzustellen, dass die Mittel effizient eingesetzt und die angestrebten Ziele erreicht werden", erklärte Friedrich Heinemann vom ZEW. Die Anwendung fortschrittlicher Prüfmethoden und die Förderung der faktischen Unabhängigkeit der evaluierenden Personen seien Schlüsselfaktoren für eine effektive EU-Politik.

So müssten die Mitgliedstaaten ausreichende Ressourcen für ihre Bewertungen bereitstellen. Auch sollte das sogenannte "Evaluierung zuerst"-Prinzip eingeführt werden. Danach würden die Förderprogramme erst nach einer Bewertung angepasst. Darüber empfehlen die Forscher, Mindeststandards für Evaluationen festzulegen.

Auch bei der Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten sehen die Forscher deutliche Verbesserungsmöglichkeiten. Derzeit fehle es an grenzüberschreitenden Teams bei der Erarbeitung von Bewertungen. So sollten etwa die Bewertungen der Mitgliedstaaten einer Überwachung von Experten aus anderen Ländern unterzogen werden.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Myria Mildenberger - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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