Britisches Statistikamt revolutioniert seine Inflationsmessung

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(beseitigt Grammatikfehler in der Überschrift)

London (Reuters) - Das britische Statistikamt will künftig für die Inflationsmessung mehr als eine Milliarde verkaufte Lebensmitteleinheiten pro Monat auswerten.

Die Preisdaten sollen über die Supermarktscanner erfasst werden, wie das Office for National Statistics (ONS) am Dienstag in London mitteilte. Eingeführt werden soll dies ab März 2025. Das sei die bisher größte Aktualisierung bei der Erfassung der Lebensmittelinflation, hieß es.

Derzeit gehen die Preisermittler des ONS noch in die Geschäfte. Dort erfassen sie 25.000 Preise pro Monat. Das neue System werde dagegen etwa 300 Millionen Eckpreise aus dem Verkauf von monatlich mehr als einer Milliarde Produkteinheiten pro Monat sammeln, so die Statistiker. Dennoch will die Behörde auch weiterhin Preissammler einsetzen, die persönlich in die Shops gehen. Sie sollen ermitteln, wie sich die Preise in kleineren Lebensmittelgeschäften und anderen Verkaufsstellen verändert haben.

Mit dem neuen System sollen die Preise künftig über den gesamten Monat hinweg verfolgt werden - und nicht nur an einem bestimmten Tag wie bislang. Außerdem sammeln die Statistiker Informationen über die verkauften Mengen, wodurch Änderungen im Verbraucherverhalten als Reaktion auf Preisänderungen ermittelt werden können.

Die britische Teuerungsrate liegt aktuell bei drei Prozent. Noch im Oktober 2022 hatte sie auf der Insel bei 11,1 Prozent gelegen. Die Bank of England (BoE) hat ihre Leitzinsen zwischen Dezember 2021 und August 2023 insgesamt 14 Mal angehoben, um die Inflation in den Griff zu bekommen. In der vergangenen Woche senkte sie ihren Leitzins zum ersten Mal seit mehr als vier Jahren wieder - von 5,25 auf 5,00 Prozent. Laut Zentralbankchef Andrew Bailey wird die BoE in Zukunft vorsichtig vorgehen: "Wir müssen sicherstellen, dass die Inflation niedrig bleibt, und darauf achten, die Zinssätze nicht zu schnell oder zu stark zu senken."

(Bericht von William Schomberg, geschrieben von Rene Wagner, redigiert von Kerstin Dörr - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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