Prognosen

Ökonomen - Deutsche Inflation sinkt im August auf tiefsten Stand seit 2021

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: lunopark/Shutterstock.com

Berlin (Reuters) - Die deutsche Inflation ist nach Prognose von Ökonomen im August auf den niedrigsten Stand seit fast dreieinhalb Jahren gefallen.

Die Verbraucherpreise dürften im August um durchschnittlich 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat steigen, wie eine am Montag veröffentlichten Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters unter Volkswirten von zwölf Banken zeigt. Das wäre die niedrigste Teuerungsrate seit April 2021. Im Juli war sie noch auf 2,3 Prozent gestiegen, von 2,2 Prozent im Juni. Das Statistische Bundesamt will am Donnerstag eine erste Schätzung für August veröffentlichen.

"Eine wichtige Entlastung kommt von den Energiepreisen", betonten die Ökonomen der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) mit Blick auf die Entwicklung im zu Ende gehenden Monat. "Benzin, Diesel und Heizöl waren im August günstiger als zuvor." So ist der Benzinpreis dem Autoklub ADAC zufolge in den vergangenen Tagen auf den niedrigsten Stand des Jahres gefallen.

Entwarnung in Sachen Inflation geben die meisten Experten allerdings noch nicht. "Hohe Lohnabschlüsse treiben weiterhin die Dienstleistungspreise", hieß es bei der Helaba. Viele Unternehmen versuchen, gestiegene Personalkosten an ihre Kunden weiterzureichen. Im Juli sind die Dienstleistungspreise deshalb mit 3,9 Prozent zum Vorjahresmonat überdurchschnittlich stark gestiegen.

Der Anstieg der Verkaufspreise in der deutschen Wirtschaft beschleunigte sich im August und fiel so kräftig aus wie seit einem halben Jahr nicht mehr, wie das Analysehaus S&P Global bei seiner Umfrage unter Hunderten Unternehmen herausfand. "Zurückzuführen war dies darauf, dass die Angebotspreise bei den Serviceanbietern etwas stärker angehoben wurden als zuletzt", lautet die Erklärung dazu.

Das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) für den Währungsraum liegt bei zwei Prozent, das mittlerweile wieder in Sichtweite ist. An den Finanzmärkten wird deshalb auf eine nächste Zinssenkung im September spekuliert. Die EZB hatte im Juni die Zinswende nach unten vollzogen, als sie den Zinssatz vom Rekordhoch von 4,50 auf 4,25 Prozent drückte. Ihren weiteren Kurs will sie von der Datenlage abhängig machen.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Ralf Banser - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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