Türkei nähert sich EU an - IWF lobt Kurswechsel in Wirtschaftspolitik

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Ankara (Reuters) - Die Türkei will ihr angespanntes Verhältnis zur Europäischen Union verbessern.

Außenminister Hakan Fidan wollte einem Insider zufolge am Donnerstag zum ersten Mal seit fünf Jahren an einem Treffen seiner europäischen Amtskollegen teilnehmen. Die Bemühungen der Türkei, Teil der EU zu werden, liegen seit vielen Jahren auf Eis - vor allem wegen EU-Bedenken zur Menschenrechtslage und zahlreicher Meinungsverschiedenheiten mit Präsident Recep Tayyip Erdogan. Gleichzeitig braucht die EU die Türkei als wichtigen Partner in Migrationsfragen und innerhalb der Nato.

Vor allem EU-Mitglied Griechenland und die Türkei liegen immer wieder im Clinch. Dies hatte seit 2019 zu weniger engen diplomatischen Beziehungen geführt. Seit 2021 hat sich die Lage etwas entspannt. Die jetzige Einladung nach Brüssel sei ein Gesprächsangebot, sagte der Insider aus dem türkischen Ministerium. Engere Beziehungen könnten beiden Seiten nutzen. Bei den Gesprächen mit der EU werde es um die Visapolitik und eine Modernisierung der europäisch-türkischen Zollunion gehen.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) teilte unterdessen nach Gesprächen im Land mit, der wirtschaftspolitische Kurswechsel vor einem Jahr habe die ökonomische Lage deutlich verbessert. Die starken Zinserhöhungen in Kombination mit finanzpolitischer Zurückhaltung hätten wieder Vertrauen am Kapitalmarkt aufgebaut, für geringere Defizite gesorgt und neue Puffer geschaffen. Im Kampf gegen die Inflation wurden die Zinsen auf 50 Prozent angehoben, nachdem es im Juni vergangenen Jahres 8,5 Prozent waren. Der IWF rechnet in diesem Jahr mit einem Wachstum von 3,4 Prozent und einer Inflation von noch 43 Prozent. 2025 dürfte sich das Wachstum auf 2,7 Prozent verlangsamen, die Inflation aber nur noch 24 Prozent betragen.

(Bericht von Tuvan Gumrukcu und Canan Sevgili, geschrieben von Christian Krämer, redigiert von Thomas Seythal. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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