Zahl der Erwerbstätigen wächst im Juli kaum noch

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Berlin (Reuters) - Angesichts der hartnäckigen Konjunkturflaute wächst die Zahl der Beschäftigten in Deutschland kaum noch.

Im Juli waren rund 46,0 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Bereinigt um saisonale Verzerrungen waren das 5000 mehr als im Vormonat. Im Juni hatte es noch einen Anstieg von 9000 gegeben, im Mai von 21.000 Personen.

Ohne Saisonbereinigung fiel die Zahl der Erwerbstätigen zu Beginn der zweiten Jahreshälfte sogar um 47.000 oder 0,1 Prozent im Vergleich zum Juni. Das ist bereits der dritte Juli-Rückgang in Folge. "In den fünf Jahren davor – also von 2017 bis 2021– war die Erwerbstätigkeit im Juli im Vormonatsvergleich stets angestiegen", so die Statistiker.

Verglichen mit Juli 2023 stieg die Zahl der Erwerbstätigen dagegen um 165.000 oder 0,4 Prozent. Bereits von Februar bis Juni 2024 hatte es ebenfalls ein Plus von jeweils 0,4 Prozent gegeben. "Im Vorjahresvergleich zeigt sich somit der weiterhin langfristig positive Trend auf dem Arbeitsmarkt", so die Statistiker.

Die Unternehmen in Deutschland zeigen sich angesichts der hartnäckigen Konjunkturflaute so vorsichtig bei ihrer Personalplanung wie seit dreieinhalb Jahren nicht mehr. Das Beschäftigungsbarometer sank im August auf 94,8 Punkte, nach 95,3 Punkten im Juli, wie das Münchner Ifo-Institut bei der Auswertung seiner Umfrage unter Tausenden Betrieben herausfand. Dies ist bereits der dritte Rückgang in Folge und der niedrigste Wert seit Februar 2021. "Die schwache Wirtschaftsentwicklung schlägt sich auch in einer schwachen Beschäftigungsentwicklung nieder", erklärte Ifo-Umfragechef Klaus Wohlrabe den negativen Trend. "Der Auftragsmangel bremst die Unternehmen bei Neueinstellungen."

Der deutschen Wirtschaft macht derzeit eine Dauerflaute zu schaffen. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte im zweiten Quartal um 0,1 Prozent, nachdem es in den ersten drei Monaten des Jahres noch zu einem Wachstum von 0,2 Prozent gereicht hatte.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Sabine Ehrhardt - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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