KI soll Apples neuem iPhone Absatzschub bescheren
Bei der Vorstellung seiner neuen Smartphone-Generation setzt Apple auf Künstliche Intelligenz (KI).
Das iPhone 16, das am Montag vorgestellt wird, ist ganz auf diese Technologie zugeschnitten. Damit will der US-Konzern den zuletzt schwächelnden Absatz seines Hauptumsatzbringers vor allem in China ankurbeln.
"Der chinesische Markt ist hungriger nach KI-Funktionen als der US-amerikanische", sagte Ben Bajarin, Chef des Research-Hauses Creative Strategies. Da es aber schwierig sei, diese zeitnah in der Volksrepublik einzuführen, werde sich Apple als Verkaufsargument zunächst auf die Verbesserungen bei der Hardware des iPhone 16 verlassen. Auf dem wichtigen chinesischen Markt jagen lokale Konkurrenten wie Huawei Apple immer mehr Marktanteile ab. Der US-Konzern reagiert darauf mit Rabatten, nachdem er bei der Vorstellung der Vorgänger-Generation iPhone 15 bereits auf die üblichen Preiserhöhungen verzichtet hatte. Huawei will wenige Stunden nach Apple ebenfalls neue Produkte präsentieren.
Für den Verkaufserfolg des iPhone 16 werde entscheidend sein, wie Apple die neuen KI-Funktionen mit der Hardware verzahne, erläuterte Branchen-Experte Bajarin. "Anleger werden darauf achten, ob dies überzeugend genug ist, um einen überdurchschnittlichen Erneuerungszyklus auszulösen."
Im Juni hatte das Unternehmen "Apple Intelligence" vorgestellt, das tief in die neuen Betriebssysteme für iPhone, iPad & Co eingebettet ist. Dabei werde ein großer Teil der KI-Funktionen direkt auf den Geräten ausgeführt. Komplexere Aufgaben würden in spezielle Apple-Rechenzentren ausgelagert, um den Datenschutz zu gewährleisten. Auch Apples Sprachsteuerung "Siri" komme in den Genuss dieser Technologie. Für einige Aufgaben soll die digitale Assistentin zudem auf ChatGPT des Microsoft-Partners OpenAI zurückgreifen.
Als Reaktion darauf zog die Alphabet-Tochter Google die Präsentation ihres neuen Smartphones auf August vor. Das "Pixel 9" soll ebenfalls mit zahlreichen KI-Funktionen punkten. "Die Frage ist, wer als Erster einen wirklich persönlichen KI-Assistenten mit Wissen und Informationen kombiniert, die genau und personalisiert sind", sagte Bob O'Donnell, Chefanalyst des Research-Hauses TECHnalysis. "Apple Intelligence" wird den Angaben zufolge zunächst in den USA verfügbar sein. In der Europäischen Union (EU) verzögere sich die Einführung einiger Funktionen wegen Unsicherheiten bei der Vereinbarkeit mit EU-Technologiegesetzen.