Gespräche über neuen Tarifvertrag bei Volkswagen um einen Monat vorgezogen

Reuters · Uhr
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Berlin, (Reuters) - Der angeschlagene Autobauer Volkswagen zieht die Tarifverhandlungen mit der IG Metall um einen Monat vor.

Die Gespräche beginnen am 25. September in Hannover, wie das Unternehmen und der Betriebsrat am Donnerstag mitteilten. Neben dem Gehaltstarifvertrag solle dabei auch über die weiteren Verträge verhandelt werden, die Volkswagen am Dienstag gekündigt hatte. Dazu gehört auch die seit 1994 geltende Beschäftigungssicherung. Ursprünglich war der Auftakt der Gespräche für Ende Oktober geplant.

Der Betriebsrat stellt sich dabei auf schwierige Verhandlungen ein: Diese schienen angesichts der umfangreichen Aufkündigungen durch Volkswagen derart komplex, dass mit langwierigen Gesprächen gerechnet werde. "Neben den Themen des Haustarifes stehen in den kommenden Monaten auch noch die Themen Planungsrunde und Fortgang des Sparprogramms an, was die Komplexität der Gemengelage zusätzlich verstärkt", hieß es in einer internen Mitteilung. Der VW-Haustarifvertrag gilt für rund 120.000 Beschäftigte an den sechs VW-Werken Wolfsburg, Braunschweig, Hannover, Salzgitter, Emden und Kassel sowie bei manchen Töchtern. Bei anderen Tochtergesellschaften schließt die IG Metall nach Betriebsratsangaben eigene Verträge in Anlehnung an den Haustarifvertrag ab.

Volkswagen hatte am Dienstag eine Reihe von Verträgen gekündigt, die unter anderem die Beschäftigungssicherung, die Übernahme von Auszubildenden oder die Konditionen von Leiharbeitern geregelt hatten. Das Unternehmen hatte den Schritt in der vergangenen Woche angekündigt und unter anderem mit der deutlich gesunkenen Nachfrage auf dem europäischen Markt begründet. Entlassungen sind ab Juli 2025 möglich, weil der bestehende Vertrag so lange noch gilt.

Für beide Seiten besteht dabei Handlungsbedarf: Für den Betriebsrat, um Entlassungen zu verhindern und für das Unternehmen, um drohende Mehrkosten zu vermeiden. Diese drohen, sollte es bis Juni 2025 nicht gelingen, eine Einigung zu erzielen. In diesem Fall tritt der Tarifvertrag wieder in Kraft, der vor 1994 gegolten hatte. Er sieht unter anderem zusätzliche Pausen und höhere Zuschläge für Mehr- oder Samstagsarbeit vor.

(Bericht von Christina Amann, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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