Buch-Tipp von Stefan Riße

André Kostolany: "Die Kunst, über Geld nachzudenken"

onvista · Uhr
Quelle: ullstein Verlag

Es war das „Planspiel Börse“ der Sparkassen in der zehnten Klasse und mein damaliger, mittlerweile verstorbener Radsport-Trainer, die etwa zur gleichen Zeit mein Interesse an der Börse weckten. Es war Mitte der Achtzigerjahre. Und auch damals gab es eine kleine Börseneuphorie in Deutschland.

Ich las daraufhin ein Ratgeberbuch zum Thema Börse und Aktien, um die grundsätzlichen Funktionsweisen an den Finanzmärkten überhaupt erst einmal zu verstehen. Dann aber lieh mir besagter Radsporttrainer das Buch „Kostolanys Wunderland von Geld und Börse“. Dieses entfachte ein noch heute brennendes Feuer in mir für das Thema Börse und Wirtschaft. Als ich es weglegte, stand mein Berufsweg fest.

Ich hatte dann das große Glück, Kostolany persönlich kennenzulernen und später eng mit ihm zusammenzuarbeiten, auch an dem hier empfohlenen Buch. Es ist heute genauso gültig wie bei seinem Erscheinen vor knapp 25 Jahren.

Computer hin, Künstliche Intelligenz (KI) her – am Ende sind es immer noch Menschen, die an der Börse handeln. Und selbst wenn es Computer sind, dann sind es doch Menschen, die sie programmieren. So bleibt die Börse ein emotionales Wesen, getrieben von Gier und Panik, mal himmelhoch jauchzend, mal zu Tode betrübt. Kostolany führt in „Die Kunst, über Geld nachzudenken“ durch diesen Börsendschungel und vermittelt ein Verständnis dafür, wie man sich genau diesen Emotionen entziehen kann. Denn wie er so treffend sagte: „Man muss die Börse heiß lieben, aber kalt behandeln.“

Stefan Riße
Stefan Riße · Quelle: Acatis

Stefan Riße ist seit 2018 Kapitalmarktstratege der Vermögensverwaltung Acatis. Bekannt wurde er als „n-tv“-Börsenkorrespondent Anfang der Nuller-Jahre. Von 2006 bis 2011 war er Chief Market Strategist des ersten CFD- Market-Makers Deutschlands, CMC. Stefan ist Börsianer mit Leib und Seele. Bereits im Alter von 17 Jahren lernte er den im September 1999 verstorbenen Börsenaltmeister André Kostolany kennen, mit dem ihn bis zu dessen Tod eine enge Freundschaft verband. Für onvista schreibt er eine wöchentliche Kolumne über Kapitalmärkte und Wirtschaftspolitik.

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