Handelskrieg

USA wollen sich gegen Flut billiger China-Autos wappnen

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Tomas Ragina/Shutterstock.com

Mit einem Maßnahmenpaket wollen die USA eine drohende Massen-Importe chinesischer Autos zu Dumping-Preisen verhindern.

"China überschwemmt wegen eigener Überkapazitäten die Weltmärkte", sagte Lael Brainard, wirtschaftspolitische Beraterin der US-Regierung, am Montag bei einem Auftritt im Detroiter Wirtschaftsclub laut Redetext. "Wir haben dieses Szenario bereits Anfang der 2000er Jahre erlebt, das unseren Produktionsstandorten geschadet hat." Allein im Großraum Detroit seien seit der Jahrtausendwende 55.000 Industrie-Jobs verloren gegangen.

Die US-Regierung wolle einen zweiten "China-Schock" vermeiden und werde daher Abwehrmaßnahmen gegen eine Flut chinesischer Fahrzeuge zu Niedrigpreisen ergreifen. "Die Amerikaner sollten diejenigen Fahrzeuge fahren, die sie wollen: Benzin-, Hybrid- oder Elektroautos", fügte Brainard hinzu. "Aber wenn sie sich für ein Elektroauto entscheiden, wollen wir, dass es in Amerika und nicht in China hergestellt wird."

Das US-Handelsministerium will die Hard- und Software für die Vernetzung chinesischer Fahrzeuge auf US-Straßen aus Gründen der nationalen Sicherheit verbieten. Dies käme einem Verkaufsverbot gleich. Der wachsende Wettbewerbsdruck für General Motors (GM), Ford & Co durch chinesische Konkurrenten ist ein wichtiges Thema im aktuellen US-Präsidentschaftswahlkampf. Im Mai hatte die Regierung bereits die Strafzölle auf chinesische Elektroautos auf 100 Prozent vervierfacht.

Heimische Unternehmen bräuchten Sicherheit, dass ihre Investitionen in neue Modelle nicht durch Dumping-Konkurrenz unterminiert würden, betonte Brainard. Aus diesem Grund wolle die US-Regierung im Rahmen der anstehenden Überprüfung des Handelsabkommens mit Mexiko und Kanada sicherstellen, dass chinesische Produzenten die Importzölle nicht durch den Aufbau von Fabriken in Mexiko umgehen können.

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