Wuhledar in Ostukraine vollständig von Russen eingenommen

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(Weitgehend neu)

Moskau (Reuters) - Russische Truppen haben die Kontrolle über die ostukrainische Stadt Wuhledar in der Region Donezk übernommen.

Das ostukrainische Militärkommando gab am Mittwoch bekannt, es habe einen Rückzug aus der auf einem Hügel gelegenen Kohlebergbaustadt angeordnet, um eine Einkesselung durch russische Truppen zu vermeiden und "Personal sowie militärisches Gerät zu bewahren". Das russische Verteidigungsministerium erwähnte Wuhledar indes nicht in seinem täglichen Lagebericht.

Wuhledar hatte seit dem Beginn der großangelegten russischen Offensive im Jahr 2022 heftigen Angriffen standgehalten. Die Einnahme der Stadt ist eine weitere Niederlage der vor allem im Osten stark unter Druck stehenden ukrainischen Streitkräfte. Auf russischen Telegram-Kanälen wurden Videos von Truppen veröffentlicht, die die russische Trikolore über zerstörten Gebäuden schwenkten. Die Stadt, die vor dem Krieg über 14.000 Einwohner zählte, ist weitgehend verwüstet, aus der Sowjet-Zeit stammende Wohnblöcke sind zertrümmert.

WEITERER VORMARSCH NACH WESTEN?

Die russische Zeitung "Moskowsky Komsomolez" berichtete, die letzten ukrainischen Kräfte der kampferprobten 72. Mechanisierten Brigade hätten die Stadt am späten Dienstag verlassen. Präsident Wladimir Putin hat erklärt, das primäre taktische Ziel Russlands sei es, die gesamte Donbass-Region – die Provinzen Donezk und Luhansk – im Südosten der Ukraine zu erobern. Russland kontrolliert etwa 80 Prozent des Donbass, ein Zentrum der Schwerindustrie, wo der Konflikt 2014 begann. Die Regierung in Moskau unterstützt seitdem pro-russische Separatisten in der Region.

Die Kontrolle über Wuhledar, das am Schnittpunkt der östlichen und südlichen Fronten liegt, dürfte Russlands weiteren Vormarsch erleichtern. Russische Blogger spekulierten, die Truppen könnten nun versuchen, auf Welyka Nowosilka vorzurücken, das etwas mehr als 30 Kilometer westlich von Wuhledar liegt. Die eroberte Stadt liegt auch in der Nähe einer Eisenbahnlinie, die die von Russland 2014 annektierte ukrainische Halbinsel Krim mit der Donbass-Region verbindet. Russische Streitkräfte kontrollieren derzeit 98,5 Prozent der Region Luhansk und 60 Prozent der Region Donezk.

(Bericht von Reuters, bearbeitet von Alexander Ratz, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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