Insider - Bahn-Aufsichtsrat billigt Schenker-Verkauf an dänische DSV

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- von Markus Wacket

Berlin (Reuters) - Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn hat nach Angaben aus seinem Umfeld den Verkauf der Spedition Schenker an den dänischen Logistiker DSV genehmigt.

Trotz der Bedenken aus Reihen von Arbeitnehmervertretern habe das Gremium mehrheitlich mit Ja gestimmt, teilten mit dem Beschluss Vertraute am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters mit. Demnach habe es zehn Ja-Stimmen und neun Nein-Stimmen gegeben. Ein Mitglied des Aufsichtsrats habe sich enthalten.

Die Bahn-Gewerkschaft EVG hatte angekündigt, dass ihre Mitglieder unter anderem wegen der Gefahr für die Schenker-Arbeitsplätze das Geschäft ablehnen werden. Das Gremium galt als letzte Hürde für den Verkauf für gut 14 Milliarden Euro. Ein Vorvertrag ist bereits geschlossen, formal soll das Geschäft im nächsten Jahr besiegelt werden. Die Aktien von DSV stiegen nach der Reuters-Meldung um fünf Prozent.

DSV setzte sich im Bieterkampf gegen den Finanzinvestor CVC durch. DSV und Schenker sind im zersplitterten weltweiten Logistikmarkt die Nummer drei und vier. Zusammen wären sie die weltweite Nummer 1. Beide beschäftigen je etwa 75.000 Mitarbeiter. Der Erlös aus dem Verkauf soll der Bahn vollständig zufließen, vor allem um den Schuldenberg von über 30 Milliarden Euro abzutragen.

Die Schenker-Gewerkschaft Verdi hatte gegen einen Verkauf an DSV demonstriert. Sie befürchten, dass bei einem Zusammenschluss Standorte und Doppelfunktionen wegfallen könnten. Verdi hatte daher CVC favorisiert. Verdi-Vertreter sind allerdings nicht im Konzern-Aufsichtsrat vertreten. Mitglieder der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatten sich aber mit ihnen solidarisiert.

CVC HATTE GEWERKSCHAFT VERDI AUF IHRER SEITE

Der Finanzinvestor CVC hatte damit geworben, die Marke zu erhalten und Schenker später über die Börse weiterzuverkaufen. CVC hatte argumentiert, dies würde erheblich weniger Stellen kosten als ein Zusammenschluss mit DSV. Nach Auffassung von CVC habe man zudem das attraktivere Kaufpaket angeboten. In einem Schreiben an den Aufsichtsrat der Bahn hatte CVC zuletzt dies nocheinmal mit einem Gutachten untermauert.

Die Bahn will sich von Schenker trennen, um sich auf das Kerngeschäft der Eisenbahn in Deutschland zu konzentrieren und die Schuldenlast abzubauen. Schenker ist allerdings der wichtigste Gewinnlieferant in den vergangenen Jahren für den Staatskonzern gewesen.

(Redigiert von; Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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