Bauaufträge mit größtem Zuwachs seit Ende 2021 - Großaufträge helfen

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Berlin (Reuters) - Die deutsche Baubranche hat im August den kräftigsten Auftragszuwachs seit mehr als zweieinhalb Jahren verzeichnet.

Die Bestellungen im Bauhauptgewerbe wuchsen um 14,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. "Mehrere Großaufträge trugen zu diesem Ergebnis bei", hieß es zum größten Plus seit Dezember 2021. Das Neugeschäft im Tiefbau, wozu der staatlich dominierte Straßenbau zählt, wuchs dabei um 8,7 Prozent zum Vormonat. Der Hochbau - der vor allem durch den Wohnungsbau geprägt und überwiegend von der privaten Nachfrage abhängig ist - meldete sogar ein Plus von 21,4 Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat schrumpften die Aufträge im August dagegen erneut: Hier gab es einen inflationsbereinigten Rückgang von 5,3 Prozent. Im August 2023 hatte es allerdings auch einen Höchstwert für diesen Monat seit Beginn der Statistik gegeben. Von Januar bis August wurde im gesamten Bauhauptgewerbe ein realer Rückgang von 0,6 Prozent registriert.

Die Umsätze im Bauhauptgewerbe wuchsen im August: Sie legten um 3,3 Prozent zum Vorjahresmonat auf 10,2 Milliarden Euro zu. Inflationsbereinigt blieb davon ein Plus von 0,8 Prozent übrig.

Die Stimmung im Bauhauptgewerbe hat sich zuletzt ein wenig aufgehellt, wie aus der Unternehmensumfrage des Ifo-Instituts hervorgeht. Das Barometer verharrte im September aber mit minus 25,2 Punkten tief im negativen Bereich. Die Aussichten für die kommenden Monate wurden etwas weniger pessimistisch eingeschätzt. "Mit den laufenden Geschäften waren die Unternehmen hingegen etwas unzufriedener", so das Ifo-Institut.

Die Branche hofft auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB). Diese hat ihre Zinsen im Juni, September und Oktober gesenkt. Sie könnte schon im Dezember nochmals nachlegen. Dadurch dürften die Bauzinsen wieder attraktiver werden. Eine Belebung der Baubranche dürfte aber erst mit Verzögerung erfolgen, sagen Ökonomen.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Sabine Ehrhardt - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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