Konjunktur

Chinas Industrie wächst erstmals seit einem halbem Jahr wieder

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: FOTOGRIN/Shutterstock.com

Die chinesische Industrie ist im Oktober erstmals seit einem halben Jahr wieder gewachsen.

Der offizielle Einkaufsmanagerindex stieg um 0,3 auf 50,1 Punkte, wie das Statistikamt in Peking am Donnerstag mitteilte. Das Barometer liegt damit knapp über der Marke von 50, ab der ein Wachstum signalisiert wird. Zuvor war es fünf Monate in Folge darunter geblieben.

Nach Einschätzung von Commerzbank-Ökonom Tommy Wu ist der Anstieg ein erstes Anzeichen dafür, dass die konjunkturpolitischen Maßnahmen der Regierung die Wirtschaft anschieben. "Es kann allerdings einige Zeit dauern, bis sie ihre volle Wirkung auf die Wirtschaft entfalten", sagte der Experte. Die Führung in Peking hat im September angekündigt, Kreditvergabe und Investitionen wieder in Gang zu bringen.

China erwägt Insidern zufolge ein neues Konjunkturpaket gegen die grassierende Wirtschaftsflaute. Demnach könnte nächste Woche die Ausgabe von zusätzlichen Schulden im Volumen von über zehn Billionen Yuan (rund 1,3 Billionen Euro) für die nächsten Jahre genehmigt werden. Diese Summe dürfte noch weiter aufgestockt werden, sollte der Republikaner Donald Trump die US-Präsidentschaftswahlen gewinnen, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

Der Ständige Ausschuss des Nationalen Volkskongresses könnte das neue Finanzpaket, das zum Großteil über die Ausgabe spezieller Staatsanleihen aufgebracht werden soll, demnach am letzten Tag der vom 4. bis 8. November geplanten Sitzung durchwinken. Trump hat neue Zölle angekündigt für den Fall, dass er am 5. November gegen US-Vizepräsidentin Kamala Harris gewinnt. So hat Trump einen Zoll von 60 Prozent auf "alles" aus China in Aussicht gestellt.

Positive Signale kamen auch von den Dienstleistern in China. Hier legte der Einkaufsmanagerindex um 0,2 auf 50,1 Punkte zu und signalisiert damit ebenfalls Wachstum. "Dies könnte zum Teil auf den saisonalen Effekt der einwöchigen Nationalfeiertage Anfang Oktober zurückzuführen sein", sagt Commerzbank-Experte Wu. "Auch das staatliche Umtauschprogramm, das den Verkauf von Autos und teuren Konsumgütern fördert, könnte eine Rolle gespielt haben."

Dennoch bleibt die Lage der nach den USA zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt angespannt. Sinkende Erzeugerpreise, eine schwache Nachfrage und maue Exporte belasten die Industrie seit Monaten. Im dritten Quartal wuchs die chinesische Wirtschaft so langsam wie seit Anfang 2023 nicht mehr.

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