Mercedes-Chef gegen Umsetzung von Strafzöllen auf chinesische Autos
Berlin (Reuters) - Im Streit um EU-Strafzölle auf Elektroautos aus China dringt der Vorstandsvorsitzende der Mercedes-Benz Group AG auf eine Verschiebung der umstrittenen Maßnahme.
"Wir brauchen mehr Freihandel statt neuer Handelshemmnisse. Deshalb ist eine Lösung wichtig, die sowohl der EU als auch China gerecht wird. Die Verhandlungen dafür brauchen Zeit. Um sie nicht zu gefährden, sollte die EU die Vollstreckung der geplanten Zölle verschieben", sagte Konzernchef Ola Källenius der Zeitung "Bild" (Montagausgabe). Die Unternehmen müssten international wettbewerbsfähig sein. Neue Zölle würden dabei nicht helfen. Die deutschen Autobauer befürchten entsprechende Gegenzölle aus China ab November, sollte die EU die Strafzölle umsetzen.
Deutschland hatte in Brüssel gegen die China-Zölle gestimmt, eine EU-Mehrheit aber dafür. Das Auswärtige Amt setzt den Bericht zufolge auf weitere Verahndlungen. China sei weiterhin ein bedeutender Handelspartner. Dennoch müsse man reagieren, wenn marktverzerrende und unfaire Handelspraktiken der Wirtschaft schaden und Arbeitsplätze gefährden, hieß es in dem bericht weiter. Ziel sei es, eine Verhandlungslösung mit China zu erreichen, anstatt eine Zollspirale zu riskieren.
(Bericht von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)