Ölriese Adnoc investiert mit XRG in grüne Energie und Chemie

Reuters · Uhr

Dubai (Reuters) - Der vor der Übernahme des Leverkusener Kunststoffkonzerns Covestro stehende Ölriese ADNOC will mit einer neuen Investmentgesellschaft verstärkt in kohlenstoffärmere Energie und Chemikalien investieren.

Die Gesellschaft XRG, die mit mehr als 80 Milliarden Dollar bewertet wird, soll ab dem ersten Quartal 2025 in "transformierende globale Projekte" in diesen Bereichen investieren, wie der Staatskonzern aus Abu Dhabi am Mittwoch mitteilte. Der Wert von XRG soll dabei in den kommenden zehn Jahren mehr als verdopppelt werden. Adnoc setzt dabei seine Hoffnungen auf die Energiewende, das exponentielle Wachstum künstlicher Intelligenz und den Aufstieg der Schwellenländer.

Der Schritt ist Teil einer breiteren Strategie, bei der Adnoc bereits bedeutende Übernahmen im Gas- und Chemiesektor getätigt hat, die zusammen mit LNG und erneuerbaren Energien als Grundpfeiler für das künftige Wachstum des Unternehmens gelten. Anfang Oktober hatte Adnoc nach langem Werben die Übernahme von Covestro für bis zu 16 Milliarden Dollar einschließlich Schulden angekündigt. Dies wäre eine der größten ausländischen Übernahmen durch einen Golfstaat und unterstreicht den Wandel der Region hin zu einer weniger ölabhängigen Wirtschaft.

Im Chemiegeschäft will XRG zu den fünf größten Anbietern der Welt aufsteigen und setzt dabei auf einen Anstieg der weltweiten Nachfrage um 70 Prozent bis 2050. Adnoc prognostiziert zudem einen Anstieg der Erdgasnachfrage um 15 Prozent im kommenden Jahrzehnt und des Flüssigerdgasbedarfs um 65 Prozent bis 2050. Zusätzlich zu den globalen Investitionsplänen kündigte Adnoc an, in den nächsten fünf Jahren umgerechnet etwa 54,5 Milliarden Dollar in die lokale Wirtschaft zu investieren, um die nationale Wertschöpfung und das Wachstum dort zu fördern.

(Bericht von Yousef Saba, Clauda Tanios und Nayera Abdallah, geschrieben von Patricia Weiß, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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