Bau rechnet auch 2025 mit Jobabbau - Realer Umsatz dürfte weiter sinken
Im Zuge des schwächelnden Wohnungsbaus gehen in der deutschen Baubranche weitere Jobs verloren.
Die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe dürfte 2024 um 15.000 sinken und im nächsten Jahr um weitere 7000 auf 905.000 schrumpfen, sagte der Präsident des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB), Wolfgang Schubert-Raab, am Freitag in Berlin. "Fünf Jahre reale Umsatzrückgänge schlagen sich hier nieder." Damit rücke auch das Thema Insolvenzen wieder ins Blickfeld. Bei den Erlösen peilt der ZDB 2025 knapp 160 Milliarden Euro an. Dies wäre inflationsbereinigt ein Rückgang von 2,5 bis drei Prozent, nach rund vier Prozent im zu Ende gehenden Jahr.
Für das nächste Jahr zeichne sich eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau ab. "Die Unternehmen blicken nicht mehr tiefer ins Tal der Krise, sondern orientieren sich zunehmend entlang der Talsohle", sagte Schubert-Raab. Die Herausforderungen seien aber groß und die Auftragslage eher schwach.
Im Wohnungsbau bleibe man wegen mangelnder Neubauförderung von den von der alten Ampel-Koalition ursprünglich angestrebten 400.000 Wohneinheiten jährlich in Deutschland weit entfernt. Für 2024 rechnet der ZDB nur noch mit 250.000 bis 255.000 Fertigstellungen, nach rund 294.000 im vorigen Jahr. 2025 dürften nur noch etwa 220.000 Wohnungen gebaut werden. Der Umsatz im Wohnungsbau wird nach ZDB-Schätzung dieses Jahr real um 14 Prozent sinken und 2025 um weitere sieben Prozent.
Der Wirtschaftsbau entwickelt sich unterschiedlich. Während der Hochbau in beiden Jahren an Umsatz verlieren dürfte, zeige sich der Tiefbau deutlich robuster und werde jeweils wachsen. Investitionen in Infrastrukturprojekte – vom Schienenausbau über Stromtrassen bis hin zum Breitbandausbau – sorgten hier für Nachfrageimpulse. Im öffentlichen Bau rechnet der ZDB 2024 mit drei Prozent mehr Umsatz und nächstes Jahr mit einer Stagnation.