US-Chipkonzern im Visier

China prüft möglichen Verstoß Nvidias gegen Kartellgesetze

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Poetra.RH/Shutterstock.com

Wenige Tage nach einer weiteren Verschärfung der US-Beschränkungen für Technologie-Exporte nach China nehmen die dortigen Behörden den US-Chipkonzern Nvidia ins Visier.

Die Kartellaufsicht State Administration for Market Regulation (SAMR) teilte am Montag mit, sie habe Ermittlungen wegen einer möglichen Verletzung von Wettbewerbsgesetzen eingeleitet. Details hierzu nannte sie allerdings nicht. Darüber hinaus werde geprüft, ob Nvidia Zusagen einhalte, die der US-Konzern im Gegenzug für die Genehmigung der Übernahme des israelischen Chip-Designers Mellanox 2020 gemacht hatte.

Nvidia war für einen Kommentar zu diesem Thema zunächst nicht zu erreichen. Die Aktien des Weltmarktführers bei Spezialprozessoren für Künstliche Intelligenz (KI) fielen im vorbörslichen Geschäft der Wall Street um gut zwei Prozent.

Um den technologischen und militärischen Aufstieg Chinas zu bremsen, haben die USA in den vergangenen Jahren den Export bestimmter Waren in die Volksrepublik immer weiter eingeschränkt. So darf etwa Nvidia seine modernsten KI-Chips nicht in die Volksrepublik liefern. Dadurch jagen lokale Konkurrenten wie Huawei der US-Firma immer mehr Marktanteile ab.

Für die Genehmigung des Mellanox-Deals durch die chinesischen Behörden musste Nvidia 2020 unter anderem zusichern, auf erzwungene Produktbündelungen, unangemessene Geschäftsbedingungen und Diskriminierung von Kunden, die Produkte separat kaufen, zu verzichten.

Bei Kartellverfahren gegen US-Technologiefirmen machte zuletzt der Fall von Qualcomm aus dem Jahr 2013 Schlagzeilen. Die Behörden hatten der chinesischen Tochter des Halbleiter-Herstellers vorgeworfen, ihre Marktmacht bei Mobilfunk-Chips auszunutzen und überhöhte Preise zu verlangen. Qualcomm musste die damalige Rekordstrafe von 975 Millionen Dollar zahlen.

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