Industriekonzern

Thyssenkrupp erhält mehrere Angebote für Marinetochter

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Der Industriekonzern Thyssenkrupp hat für seine Marinetochter TKMS einem Medienbericht zufolge eine Reihe von Angeboten erhalten.

Unter den Bietern seien Unternehmen wie Rheinmetall und die Bremer Werftengruppe Lürssen, aber auch die Bundesregierung, berichtete das "Handelsblatt" am Dienstag unter Berufung auf mit den Vorgängen vertraute Personen. Rheinmetall wollte sich dazu nicht äußern, beim Lürssen-Mutterkonzern NVL war keine Stellungnahme erhältlich. Ein Sprecher von Thyssenkrupp betonte, der Konzern halte nach dem Ausstieg des Finanzinvestors Carlyle aus dem Bieterprozess für TKMS an dem eingeschlagenen Weg der Verselbstständigung der Tochter fest.

"Dazu bereiten wir vorrangig einen Spin-Off von TKMS vor", betonte der Sprecher. Ziel sei es, das Marinegeschäft dauerhaft auf stabiles Wachstum auszurichten und seine Wettbewerbsfähigkeit international zu stärken. Auch die Gespräche mit der Bundesregierung über eine Beteiligung des Bundes am Marinegeschäft würden unvermindert fortgesetzt. "Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass der Marinebereich in einer eigenständigen Aufstellung die weltweiten Wachstumschancen der Branche am besten nutzen kann. Zudem bietet die Eigenständigkeit eine gute Ausgangsposition für eine mögliche nationale und europäische Konsolidierung."

Thyssenkrupp zählt die Sparte, die Kriegsschiffe und U-Boote baut, nicht mehr zum Kerngeschäft und sucht daher seit einigen Jahren nach einem Käufer. Ende Oktober hatte die italienische Werftengruppe Fincantieri ihr Interesse an TKMS untermauert. "Wir stehen für jede Art von Zusammenarbeit zur Verfügung", hatte Konzernchef Pierroberto Folgiero gesagt. Mitte Oktober hatte Thyssenkrupp erklärt, dass sich Carlyle zurückgezogen habe.

TKMS-Chef Oliver Burkhard hatte im November betont, dass für das Wachstum des Marinegeschäfts externe Finanzierung notwendig sei. Ein Spin-off über einen Börsengang sei dabei die bevorzugte Option, würde aber mehr Zeit in Anspruch nehmen als ein direkter Verkauf. Gleichzeitig bleibe man für industrielle Partnerschaften offen. Für einen Einstieg des Bundes hat sich die Gewerkschaft IG Metall ausgesprochen.

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