China-Zahlen brocken Apple-Aktie schlechtesten Tag seit Monaten ein
Die Apple-Aktie hat im gestrigen US-Handel den größten Verlust seit Monaten verbucht. Schwache Zahlen zum wichtigen China-Geschäft drückten die Stimmung.

Das Geschäft in China läuft bei Apple nicht rund. Das suggerierten am Donnerstag Zahlen einer Marktforschungsfirma zum dortigen Smartphone-Geschäft. Die Anleger an den US-Börsen quittierten diese Nachricht mit einem deutlichen Abverkauf.
So fiel Apples Aktie im Handel am Donnerstag um satte vier Prozent, laut „CNBC“ der größte Tagesverlust seit Anfang August 2024. Seit dem Rekordhoch im Dezember bei 260 US-Dollar hat die Aktie nun schon fast zwölf Prozent an Wert eingebüßt.
Zudem sei Apple von den „Magnificent Seven“, den größten US-Tech-Aktien in den USA, die bisher schwächste Aktie im noch jungen Börsenjahr 2025, so „CNBC“. Bei Xetra notierte die Aktie am Freitag leicht im Minus, hatte aber auch im deutschen Handel am Vortag bereits merklich an Wert eingebüßt.
Heimische Hersteller überholen Apple
Auslöser des Abverkaufs: Die Marktforschungsfirma Canalys hatte am Donnerstag Zahlen vorgelegt, denen zufolge Apple nach Verkäufen im Jahr 2024 nur noch die Nummer Drei im Markt für Smartphones war, hinter den heimischen Herstellern Vivo und Huawei.
Dem Report zufolge habe Apple von den 284 Millionen im vergangenen Jahr in China verkauften Smartphones einen Anteil von 15 Prozent gehabt, was einem Minus von 17 Prozent zum Vorjahr entspricht. Die beiden genannten Konkurrenten verbesserten ihren Absatz indes.
Analyst sieht keinen Vorteil durch KI-Integration
Auch anderweitig zeigen sich Zeichen, dass Apples Geschäfte schwächeln. So legte der Chiphersteller TSMC zwar insgesamt gute Zahlen vor, sagte aber ebenso einen Rückgang bei Smartphone-Chips für das erste Quartal hervor. Mittlerweile erlöst die Chip-Schmiede mehr als die Hälfte seines Umsatzes mit KI-Chips. In den Vorjahren waren Smartphone-Chips stets TSMCs größte Umsatzquelle gewesen.
Am Montag hatte zudem der Apple-Lieferketten-Experte Ming-Chi Kuo erklärt, dass er im ersten Halbjahr 2025 mit einem nachlassenden iPhone-Absatz rechne, so „CNBC“. Dem Analysten zufolge bringe die Integration von Apples KI „Intelligence“ in die Geräte keinen Absatzschub: „Es gibt keine Anzeichen dafür, dass der Erneuerungszyklus bei Geräten oder das Service-Geschäft von Apple Intelligence profitieren.“
Nähere Details zu Apples Geschäften erfahren Anleger zum Monatsende – am 30. Januar legt der Konzern Zahlen zum vierten Quartal vor. Traditionell ist das Schlussquartal aufgrund des Weihnachtsgeschäfts Apples stärkstes Quartal. 2023 hatte Apple zwischen Oktober und Dezember fast 120 Milliarden Dollar Umsatz gemacht, gut zwei Prozent mehr als im Vorjahr.