Erzeugerpreise mit kräftigstem Anstieg seit anderthalb Jahren

Reuters · Uhr
Quelle: (c) Copyright Thomson Reuters 2025. Click For Restrictions - https://agency.reuters.com/en/copyright.html

Berlin (Reuters) - Die deutschen Erzeugerpreise sind im Dezember so stark gestiegen wie seit anderthalb Jahren nicht mehr.

Sie erhöhten sich um 0,8 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten sogar mit einem Plus von 1,1 Prozent gerechnet. Im November gab es einen Mini-Anstieg von 0,1 Prozent, den ersten überhaupt seit Juni 2023. Im Jahresschnitt 2024 fielen sie dennoch um 1,8 Prozent niedriger aus als 2023, als es noch einen Anstieg von 0,2 Prozent gegeben hatte.

"Auf den vorgelagerten Stufen nimmt der Preisdruck wieder zu", sagte der Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank, Alexander Krüger. In der Statistik werden die Preise der Hersteller geführt, bevor die Produkte etwa in den Groß- und Einzelhandel kommen. Sie gelten daher als frühe Signalgeber für die Entwicklung der Verbraucherpreise. Die Inflationsrate kletterte im Dezember auf 2,6 Prozent und damit auf den höchsten Wert seit Januar 2024. "Bis auf Weiteres wird die Gesamtinflationsrate keine Entlastung mehr erfahren", sagte Krüger. "Die EZB wird das aber kaum als bedrohlich empfinden und die Leitzinsen weiter senken." Die nächste Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank steht kommende Woche an.

Zum Anstieg der Erzeugerpreise am Jahresende trugen Investitionsgüter bei. Diese kosteten 1,8 Prozent mehr als im Dezember 2023. Dabei verteuerten sich Kraftwagen und Kraftwagenteile um 1,4 Prozent, Maschinen sogar um 2,0 Prozent. Nahrungsmittel kosteten 3,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Deutlich teurer wurden Butter (+40,9 Prozent) und Süßwaren (+24,4 Prozent). Rindfleisch kostete 15,9 Prozent mehr als im Dezember 2023. Billiger wurden dagegen Zucker (-32,6 Prozent), Schweinefleisch (-7,0 Prozent) und Getreidemehl (-6,3 Prozent).

Preisdämpfend wirkte die Entwicklung bei Energie. Diese kostete um 0,2 Prozent weniger. Die Gaspreise fielen dabei um 5,6 Prozent, die für Strom um 1,3 Prozent. Mineralölerzeugnisse wurden 4,0 Prozent billiger. Hier waren leichtes Heizöl um 4,8 Prozent und Kraftstoffe um 3,9 Prozent günstiger zu haben.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Ralf Banser - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

onvista Premium-Artikel

Kolumne von Stefan Riße
Vorsicht vor Tipps prominenter Börsenexperten – alles Fake!heute, 08:30 Uhr · Acatis
Vorsicht vor Tipps prominenter Börsenexperten – alles Fake!
Auswertung der Deutschen Bank
Sechs Grafiken zeigen, wie krass die Börse gerade ist10. Juli · onvista
Jemand betrachtet Aktienkurse.
Chartzeit Eilmeldung
Ethereum - das neue Bitcoin?10. Juli · onvista
Ethereum - das neue Bitcoin?

Das könnte dich auch interessieren

Dax Tagesrückblick 11.07.2025
Rekordfahrt beendet: Zollängste ziehen Dax nach unten - Gold steigt merklichgestern, 17:55 Uhr · onvista
Rekordfahrt beendet: Zollängste ziehen Dax nach unten - Gold steigt merklich
Dax Tagesrückblick 10.07.2025
Dax rutscht von Rekordniveau ab und verbucht kleines Minus10. Juli · onvista
Dax rutscht von Rekordniveau ab und verbucht kleines Minus
Preissteigerungen denkbar
Trumps Brasilien-Zölle haben Folgen für deutschen Kaffeemarktgestern, 12:06 Uhr · Reuters
Trumps Brasilien-Zölle haben Folgen für deutschen Kaffeemarkt
Fed-Gouverneurin Mary Daly
Zeitpunkt für Zinssenkung rückt nähergestern, 06:56 Uhr · Reuters
Zeitpunkt für Zinssenkung rückt näher