Thyssenkrupp Steel: Keine Schließung von HKM in nächsten zwei Jahren

Düsseldorf (Reuters) - Thyssenkrupp Steel Europe (TKSE) hat eine rasche Schließung des um seine Zukunft bangenden Stahlunternehmens HKM ausgeschlossen.
"Wir teilen die Einschätzung von Salzgitter, dass es in den nächsten zwei Jahren sicherlich zu keiner Schließung der HKM kommen wird", sagte Finanzchef Philipp Conze der Nachrichtenagentur Reuters. Thyssenkrupp hält 50 Prozent der Anteile an HKM, Salzgitter 30 Prozent. Salzgitter-Finanzchefin Birgit Potrafki hatte am Montag erklärt, dass die Niedersachsen intensiv ihre Optionen für die HKM prüften. Egal, zu welcher Entscheidung man am Ende komme, eine Schließung der HKM in den kommenden 24 Monaten werde es sicherlich nicht geben. Thyssen-Manager Conze betonte den Willen zu einem gemeinsamen Vorgehen. "Auch wenn Salzgitter derzeit noch seine Optionen bezüglich der HKM prüft, gehen wir grundsätzlich davon aus, dass die Gesellschafter der HKM in gemeinsamer Verantwortung den weiteren Weg gestalten." Für Thyssenkrupp Steel bleibe ein Verkauf seiner HKM-Anteile die bevorzugte Option.
TKSE hatte kürzlich seinen Liefervertrag mit HKM gekündigt, sodass der Konzern spätestens Ende 2032 keinen Stahl mehr von den Stahlkochern beziehen wird. Die rund 3000 HKM-Mitarbeiter fürchten um ihren Job. Die IG Metall befürchtet, dass ein Aus für HKM schneller als erst in einigen Jahren kommen könne und droht mit Streiks. "Selbst wenn der Liefervertrag mit Thyssenkrupp noch sieben Jahre läuft, ist jetzt schon klar, dass Thyssenkrupp die Menge, die es von der HKM abnimmt, spätestens 2028 rausnimmt und selbst produziert", hatte der Geschäftsführer der IG Metall Duisburg-Dinslaken, Karsten Kaus, erklärt.
(Bericht von Tom Käckenhoff, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)