UBS-Aktie sackt ab - Ungewissheit über Ausschüttungen belastet

Zürich (Reuters) - Sorgen der Anleger über die Auswirkungen von deutlich strengeren Kapitalanforderungen haben die UBS-Aktien am Dienstag unter Druck gesetzt.
Nach einem Plus von 3,8 Prozent am Freitag sackten die Titel der Großbank zu Beginn der neuen Handelswoche um 6,9 Prozent auf 25,97 Franken ab. Marktteilnehmer erklärten, angesichts der verbleibenden Unsicherheit über die Auswirkungen der Kapitalvorgaben hätten die Investoren Titel abgestoßen.
Die Schweizer Regierung will nach dem Untergang der Credit Suisse mit strengeren Regeln ein weiteres Bankendebakel verhindern. Gemäß dem Vorschlag, über den schließlich das Parlament entscheidet, müsste die UBS die Bilanz mit weiteren bis zu 24 Milliarden Dollar an Kernkapital aufpolstern. Dies ist rund ein Drittel mehr, als das Institut gegenwärtig hält. Die Bank schließt nicht aus, dass dies die mittelfristigen Ausschüttungen an die Aktionäre beeinträchtigen könnte. Die Analysten der Deutschen Bank erklärten, dass die Ausschüttungen für 2026 und darüber hinaus ungewiss blieben.
Sollte sich die Regierung durchsetzen, würde die globale Wettbewerbsfähigkeit der UBS leiden, sodass die Bank Maßnahmen ergreifen müsste, um die Auswirkungen zu begrenzen, erklärte Vontobel-Analyst Andreas Venditti. Mittel- bis langfristig könnte sich die UBS zu Änderungen der Strategie, des Geschäftsmodells und der Struktur gezwungen sehen und Maßnahmen wie eine Schrumpfung, eine Veräußerung von Firmenteilen, eine Aufspaltung oder eine Verlegung des Hauptsitzes ins Auge fassen. Damit könnte das Institut auch versuchen, eine mögliche Übernahme zu vereiteln, sagte der Analyst.
Nach der Ankündigung der Regierungspläne hatten die UBS-Aktien kräftig zugelegt. Anleger begrüßten, dass die Bank die neuen Anforderungen wohl erst in rund zehn Jahren voll erfüllen muss. Zudem sei damit klar geworden, welche Anforderungen auf die UBS im schlimmsten Fall zukämen.
(Bericht von Oliver Hirt, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)