Dax Tagesrückblick 16.06.2025

Verlustserie beendet: Dax startet mit Erholungsgewinnen in die Woche

onvista · Uhr
Quelle: Pavel Ignatov/Shutterstock.com

Der Dax hat seine sechstägige Verlustserie zum Beginn der neuen Börsenwoche überwunden. Entspannungssignale im Konflikt zwischen dem Iran und Israel verhalfen dem Leitindex im späteren Handel noch zu einem Gewinn. "Noch geht man an der Börse von einem begrenzten Konflikt aus", schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets.

Am Montagnachmittag hieß es zudem, der Iran sei zu neuen Verhandlungen bereit. Von ebenfalls freundlichen US-Börsen gestützt verbesserte sich der Dax so um 0,78 Prozent auf 23.699 Punkte.

Der MDax der mittelgroßen Werte kletterte um 0,89 Prozent auf 30.006 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,93 Prozent.

Druck von Aktien nahm auch, dass die Ölpreise nach dem Schub am Freitag zuletzt nicht mehr stiegen, sondern sogar nachgaben. Beobachter verwiesen darauf, dass die Straße von Hormus, eine wichtige Schifffahrts- und Öltransportroute an der Südspitze des Irans, weiterhin offen ist. Hohe Ölpreise können sowohl Inflationsängste schüren als auch das weltweite Wachstum abschwächen.

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Die Gewaltspirale im Krieg der Erzfeinde Israel und Iran drehte sich indes über das Wochenende weiter. Israel überzog die Islamische Republik erneut mit mehreren Wellen von Luftangriffen, die vor allem der Zerstörung des iranischen Atomprogramms dienen sollten. Israel wurde nach Angaben des Militärs in der Nacht erneut vom Iran aus mit Raketen angegriffen.

Bleibe der Konflikt weitgehend auf Israel und den Iran beschränkt, sollten sich die Märkte bald wieder den zugrunde liegenden makroökonomischen und politischen Fundamentaldaten zuwenden, hieß es von der Bank UBS. Diese sprächen in den nächsten zwölf Monaten weiterhin für Aktiengewinne.

Neben den geopolitischen Unwägbarkeiten seien die Märkte weiterhin dabei, die Auswirkungen der globalen Zölle und Handelsbeschränkungen einzuschätzen, ergänzten die Analysten der Dekabank. Bislang verkrafte die Weltwirtschaft diese Belastungen deutlich besser als befürchtet.

Analystenkommentare bewegen Einzelwerte

Unter den Einzelwerten sorgten vor allem Analystenkommentare für Bewegung. So blickt der Experte Charlie Bentley vom Analysehaus Jefferies bei Symrise vorsichtig auf das wichtige Geschäft rund um Heimtiernahrung, das in der Vergangenheit das im Vergleich zu den Wettbewerbern überdurchschnittliche Wachstum aus eigener Kraft angetrieben habe. Hier aber drohten sich wichtige Trends abzuschwächen. Für die Papiere des Herstellers von Duftstoffen und Aromen ging es am Dax-Ende um gut drei Prozent abwärts.

Die Aktien von Beiersdorf verloren 4,2 Prozent. Hier rechnet Analystin Celine Pannuti von der US-Bank JPMorgan mit einer relativ schwächer als bislang erwarteten Entwicklung der Konsumgüter-Sparte. Gründe dafür seien ein zunehmender konjunktureller Gegenwind sowie schlechtere Geschäfte in den USA.

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An der Dax-Spitze gewannen die Papiere des Energietechnikkonzerns Siemens Energy 4,6 Prozent. Analyst Gael de-Bray von Deutsche Bank Research rechnet bei dem Energietechnikkonzern mit der Einführung eines Aktienrückkaufprogramms und der möglichen Veräußerung des Kompressionsgeschäfts.

Euro steigt über 1,16 US-Dollar

Trotz des sich verschärfenden Kriegs zwischen dem Iran und Israel ist der Euro wieder über 1,16 US-Dollar gestiegen. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete zuletzt 1,1609 Dollar. Im frühen Handel hatte sie zeitweise nur 1,1526 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1574 (Freitag: 1,1512) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8640 (0,7545) Euro.

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Gold gab indes leicht nach. Bis zum Handelsschluss in Frankfurt rutschte der Preis je Feinunze (31,1 Gramm) um 0,83 Prozent auf 3.403 US-Dollar ab. In Euro gerechnet ging es indes um fast 1,6 Prozent nach unten, was der momentanen Euro-Stärke geschuldet sein dürfte. Noch vor dem Wochenende war Gold als Krisenwährung wieder stärker von den Anlegern nachgefragt worden, wodurch der Kurs erstmals seit Mai wieder klar über die Marke von 3.400 Dollar je Feinunze sprang.

(mit Material von dpa-AFX)

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