Acht Tote bei russischen Luftangriffen auf Region Kiew

Kiew (Reuters) - Einen Tag vor Beginn des Nato-Gipfels hat Russland erneut massiv die ukrainische Hauptstadt Kiew sowie die umliegende Region angegriffen und dabei acht Menschen getötet.
Mindestens 34 weitere Menschen seien in Kiew verletzt worden, darunter vier Kinder, teilten die ukrainischen Behörden am Montag mit. Die Angriffe mit Drohnen und Raketen hätten Brände in Wohngebieten ausgelöst und den Eingang zu einem U-Bahnhof beschädigt, der als Luftschutzraum gedient habe. Auch die Technische Universität wurde getroffen. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe griff Russland in der Nacht mit insgesamt 352 Drohnen und 16 Raketen vier Regionen an. 339 Drohnen und 15 Raketen seien von der Luftabwehr abgefangen worden.
Im belebten Kiewer Stadtteil Schewtschenkiwskyj bargen Rettungskräfte Leichen aus den Trümmern eines Wohnblocks. Allein in diesem Bezirk kamen nach Angaben des Innenministeriums mindestens sieben Menschen ums Leben. Walerij Mankuta, ein 33-jähriger Bauarbeiter, berichtete, wie er aus seinem Fenster drei Stockwerke hinabkletterte, um sich nach dem Einschlag einer Rakete in dem Gebäude, in dem er wohnte, zu retten. "Es war die totale Hölle. Ich wachte in den Trümmern auf", sagte Mankuta. In der Region Kiew, die die ukrainische Hauptstadt umgibt, wurde eine 68-jährige Frau getötet und mindestens acht Menschen wurden verletzt, wie die Behörden weiter mitteilten.
Russland hat in den vergangenen Wochen seine Luftangriffe auf Kiew und andere ukrainische Städte verstärkt, während Gespräche zur Beendigung des Krieges keine Fortschritte brachten. Vergangene Woche wurden bei einem Angriff auf die Hauptstadt 28 Menschen getötet und mehr als 150 verletzt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erhofft sich vom Nato-Gipfel militärische Unterstützung und mehr Druck auf Russland.
(Bericht von Pavel Polityuk und Gleb Garanich, geschrieben von Christian Götz, redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)