Zahl der Opfer nach Sturzfluten in Texas auf 78 gestiegen

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Kerrville (Reuters) - Nach den Sturzfluten im US-Bundesstaat Texas ist die Zahl der Todesopfer laut Behörden auf mindestens 78 Menschen gestiegen, darunter 28 Kinder.

Rettungskräfte suchten am Montag weiter nach Dutzenden Vermissten. Die Suche wurde durch die Gefahr weiterer starker Regenfälle und Gewitter erschwert. Am vierten Tag nach der Katastrophe vom Freitag durchkämmten die Einsatzkräfte schlammige Flussufer und überflogen das betroffene Gebiet. Der größte Teil der Todesopfer wurde aus der Stadt Kerrville gemeldet, wo nach Angaben von Sheriff Larry Leitha 68 Menschen starben.

Dort hatte sich der Fluss Guadalupe nach sintflutartigen Regenfällen am frühen Freitagmorgen innerhalb von weniger als einer Stunde in einen reißenden Strom verwandelt. Unter den Toten in Kerrville sind 27 Camperinnen und Betreuerinnen des christlichen Sommercamps Camp Mystic, wie die Einrichtung mitteilte. In vier benachbarten Bezirken wurden zehn weitere Todesfälle bestätigt, zudem gelten dort noch 41 Menschen als vermisst. Der Direktor des texanischen Ministeriums für öffentliche Sicherheit, Freeman Martin, rechnet mit einem weiteren Anstieg der Opferzahl.

Die Rettungsarbeiten laufen rund um die Uhr. Mehr als 850 Menschen wurden nach offiziellen Angaben vom Samstag gerettet, einige von ihnen hatten sich an Bäume geklammert. Hunderte Helfer sind im Einsatz und kämpfen mit Hitze, Schlamm und Schlangen, wie Martin erklärte. Acht Hubschrauber und eine mit modernen Sensoren ausgestattete MQ-9-Reaper-Drohne unterstützen die Suche aus der Luft. Die Behörden warnten, dass anhaltender Regen weitere Sturzfluten auslösen könnte, da der Boden vollständig durchnässt sei. Der Nationale Wetterdienst (NWS) prognostizierte für Montag schwere Regenfälle von bis zu 7,6 Zentimetern.

US-Präsident Donald Trump rief den Katastrophenfall aus und aktivierte damit die nationale Katastrophenschutzbehörde. Er kündigte an, das Katastrophengebiet voraussichtlich am Freitag zu besuchen. Trump hatte in der Vergangenheit Pläne geäußert, die Rolle der Bundesregierung bei der Reaktion auf Naturkatastrophen zurückzufahren. Experten äußerten die Frage, ob Kürzungen bei der NOAA, der Mutterbehörde des Wetterdienstes, zu einer Fehleinschätzung der Flutgefahr geführt hätten. Darauf angesprochen, sagte Trump am Sonntag mit Blick auf seinen Vorgänger Joe Biden: "Das war im Grunde eine Altlast von Biden." Er fügte jedoch hinzu: "Aber ich würde auch Biden nicht die Schuld geben. Ich würde einfach sagen, das ist eine Jahrhundertkatastrophe."

(Bericht von Sergio Flores und Evan Garcia; Bearbeitet von Alexander Ratz; Redigiert von Sabine Ehrhardt; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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