Taiwan wegen starker US-Nachfrage mit Exportrekord - Plus 42 Prozent

Reuters · Uhr
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Taipeh (Reuters) -Taiwan hat mit dem stärksten Anstieg seit 15 Jahren einen Exportrekord aufgestellt. Wegen der hohen Nachfrage nach Tech-Produkten und Vorzieheffekten wegen drohender US-Zölle wuchsen die Ausfuhren im Juli um 42,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Sie summierten sich damit auf 56,68 Milliarden Dollar (48,6 Mrd Euro), wie das Finanzministerium am Freitag in Taipeh mitteilte. So viel verkauften die taiwanischen Unternehmen noch nie in einem Monat ins Ausland. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Plus von 28,7 Prozent gerechnet, nachdem es schon im Juni mit 33,7 Prozent ein sehr starkes Wachstum gegeben hatte.

Besonders stark zog die Nachfrage beim wichtigsten Kunden USA an: Hier nahmen die Exporte um 62,8 Prozent auf 18,4 Milliarden Dollar zu. Taiwan ist ein zentraler Knotenpunkt in der globalen Technologie-Lieferkette für Konzerne wie Nvidia und Heimat des weltgrößten Chip-Auftragsfertigers TSMC, zu dessen Kunden etwa der iPhone-Konzern Apple zählt. Dessen Halbleiter sind für KI-Anwendungen von großer Bedeutung. TSMC hatte zuletzt zwar einen Rekordgewinn gemeldet, aber zugleich vor den Folgen von US-Zöllen gewarnt. Die Regierung in Taipeh erklärte vergangene Woche, sie betrachte den von den USA angedrohten Zoll von 20 Prozent als "vorübergehend". Man bemühe sich in der Endphase der Verhandlungen um angemessene Zollsätze.

Die Ausfuhren in die Volksrepublik China einschließlich Hongkong legten um 23,9 Prozent auf 14,4 Milliarden Dollar zu, die nach Europa hingegen nur um 4,1 Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar.

Für August rechnet das Ministerium mit einem Anstieg der Exporte zwischen 17 und 22 Prozent. Die robuste Nachfrage nach KI und anderen neuen Anwendungen stützte. Jedoch beeinträchtigten Unsicherheiten wie internationale Handelsspannungen, politische Änderungen und geopolitische Risiken weiterhin die globalen Lieferketten. "Die allgemeinen Wirtschafts- und Handelsaussichten bleiben instabil und erfordern eine genaue Beobachtung der künftigen Entwicklungen", betonte das Ministerium.

(Bericht von Faith Hung und Emily Chan, geschrieben von Rene Wagner, redigiert von Kerstin Dörr - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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