Dax Tagesrückblick 04.09.2025

Dax erholt sich merklich und erobert wichtigen Trendindikator zurück

onvista · Uhr
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Quelle: nitpicker / Shutterstock.com

Der Dax hat sich am Donnerstag weiter erholt und so an die Gewinne des Vortages angeknüpft. Bis zum Handelsschluss verbesserte sich der Leitindex um 0,74 Prozent auf 23.770 Punkte.

Damit überwand er auch die am Dienstag gerissene 100-Tage-Linie überwand. Dieser gleitende mittelfristige Trendindikator liegt bei rund 23.720 Punkten und ist ein wichtiger Widerstand. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg um 0,21 Prozent auf 29.792 Zähler. Für den Euro Stoxx 50 als Leitindex des Euroraums ging es um 0,41 Prozent aufwärts.

Auf die Arbeitsmarktdaten aus den USA reagierten die Kurse in Frankfurt kaum. Die Daten des privaten Dienstleisters ADP zur Stellenentwicklung im August fielen etwas schwächer als erwartet aus, während die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend deutlich zulegten. An den Zinssenkungserwartungen der Anleger dürften die Zahlen nichts ändern. An diesem Freitag steht noch der offizielle staatliche Bericht an.

Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets verwies nicht nur darauf, dass der Dax charttechnisch gesehen erst noch einen weiteren wichtigen Widerstand bei 23.800 Punkte nehmen müsse, bevor entwarnt werden könne. Er betonte auch die weiter fragile Situation an den weltweiten Märkten für Staatsanleihen.

Die leichte Beruhigung sei nur der Hoffnung zu verdanken, dass der US-Arbeitsmarktbericht so schwach ausfalle, dass die Fed nicht umhinkomme, die Zinsen zu senken, so der Experte. "Aktuell preist der Markt dafür eine Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent ein. Einmal mehr rufen Anleger nach der geldpolitischen Feuerwehr, die die Risiken aus der steigenden Staatsverschuldung mit niedrigeren Leitzinsen zumindest etwas reduzieren könnte."

Analystenstimme treibt Heidelberg Materials an

Einzelwerte bewegten vor allem Umstufungen durch Banken. Das Papier von Heidelberg Materials als eines der Favoriten im Dax gewann 3,5 Prozent und profitierte davon, dass es von der US-Bank Goldman Sachs in die Bewertung aufgenommen und zum Kauf empfohlen wurde.

Die RWE-Aktie mit plus 2,1 Prozent wurde davon angetrieben, dass Bernstein Research auf die Disziplin des Energieversorgers bei der Barmittelverwendung setzt. Aktienrückkäufe seien eine attraktive Option, sollten sich anderweitig nicht die richtigen Chancen ergeben, hieß es. Zudem verbessere sich die Lage der Branche und für RWE gebe es in Form vom Auktionen, etwa für neue Kraftwerke, zusätzliche kurzfristige Kurstreiber.

Airbus mit plus 1,3 Prozent und MTU mit minus 2,5 Prozent reagierten unterdessen auf einen Favoritenwechsel der Schweizer Bank UBS.

Scout24 und Gea profitieren von Dax-Aufstieg

Mit Blick auf die am Vorabend mitgeteilten Änderungen in den wichtigsten deutschen Indizes der Deutschen Börse legten vor allem die Papiere des Immobilienplattform-Betreibers Scout24 zu mit plus 2,3 Prozent. Gea stiegen um 0,6 Prozent. Beide werden in den Dax aufsteigen und ersetzen dort die Aktien des Sportwagenbauers Porsche sowie die des Laborzulieferers Sartorius. Während Porsche 0,6 Prozent verloren, büßten Sartorius 3,4 Prozent ein.

Teamviewer und Jost Werke standen nach Aktienplatzierungen im Blick. Dass sich Finanzinvestor Permira nun komplett von den Anteilen des Spezialisten für Fernwartungssoftware trennte, belastete die Teamviewer-Aktie mit 7,4 Prozent. Jost sackten im SDax um 11,3 Prozent ab. Inhaber Peter Möhrle verkauft die Hälfte seines Anteils, also rund zehn Prozent der Aktien des Nutzfahrzeugzulieferers.

Dagegen profitierten ProSiebenSat.1 unterdessen mit plus 6,8 Prozent davon, dass die italienische Media for Europe (MFE) die volle Kontrolle über das deutsche Medienunternehmen gewonnen hat. Der Berlusconi-Konzern kann nun bald durchregieren und den Umbau der deutschen Sendegruppe vorantreiben.

Gold gibt nach Rekordmarke etwas nach

Nach seiner Stabilisierung zur Wochenmitte gab der Kurs des Euro etwas nach. Am Vormittag kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,1638 US-Dollar. Am Morgen hatte sie noch etwas höher notiert. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt auf 1,1653 (Dienstag: 1,1646) Dollar festgesetzt.

Auch Gold verbuchte moderate Verluste, allerdings nach dem Erreichen einer neuen Bestmarke von 3.578 US-Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Zuletzt sank der Goldpreis um 0,39 Prozent auf 3.545 Dollar. In Euro gerechnet ging es um 0,22 Prozent nach unten, ebenfalls von einem rekordhohen Niveau aus.

(mit Material von dpa-AFX)

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