Dax schließt mit winzigem Gewinn - Meilensteine bei Gold und Rheinmetall

Der Dax hat die neue Handelswoche mit einem winzigen Gewinn eröffnet. Bis zum Handelsschluss am Montag legte der Leitindex um 0,02 Prozent auf 23.745 Punkte zu. Der MDax der mittelgroßen Werte stieg dagegen deutlicher mit plus 0,44 Prozent auf 30.117 Zähler. Der Euro Stoxx 50 legte um 0,13 Prozent zu.
Ende vergangener Woche hatte es der Dax über die zuletzt immer wieder erfolglos angelaufene 21-Tage-Durchschnittslinie geschafft. Diese beschreibt den kurzfristigen Trend. Damit machte das Börsenbarometer den Anlegern wieder etwas Hoffnung auf ein Ende seiner zuletzt zähen Konsolidierung. Zu Wochenbeginn aber fehle es an neuen positiven Handelsimpulsen, um den Dax weiter in Richtung 24.000 Punkten vorantreiben zu können, schrieb Marktexperte Andreas Lipkow.
Bei den Konjunkturdaten stehen in der neuen Woche die ISM-Einkaufsmanagerberichte am Mittwoch und Freitag sowie der Arbeitsmarktbericht aus den USA zum Wochenabschluss im Fokus. "Jede weitere Spur von Schwäche dürfte die Hoffnungen auf weitere Zinssenkungen durch die Federal Reserve in diesem Jahr weiter befeuern", schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelsbaus Robomarkets. Die gleichzeitige Aussicht auf eine weiche Landung der US-Wirtschaft könnte auch an der Wall Street das Fundament für eine Fortsetzung der Rally im letzten Börsenquartal bilden.
Am Mittwoch - just zum Start in den üblicherweise saisonal an der Börse besseren Oktober - gerät ein alljährliches US-Problem wieder in den Fokus. "Wenn sich der US-Kongress nicht noch kurzfristig einigt, geht der US-Regierung am Mittwoch das Geld aus", so Commerzbank-Experte Martin Hartmann.
Personalrochade bei Redcare belastet Kurs
Hierzulande richtete sich der Blick zu Wochenbeginn insbesondere auf Unternehmen aus den hinteren Börsenreihen. Am MDax-Ende fielen die Papiere von Redcare um mehr fünf Prozent. Bei dem Online-Apotheker kommt es zu einem Wechsel im Finanzressort. Jasper Eenhorst schied aus dem Vorstand aus, "um neue berufliche Chancen" zu ergreifen. Er wird noch bis Ende des Jahres im Unternehmen bleiben, um einen reibungslosen Übergang zu seinem Nachfolger zu unterstützen.
Die Nachricht komme zum absolut ungünstigsten Zeitpunkt, kommentierte ein Experte. Der Quartalsbericht dürfte zeigen, dass Eenhorst nach sechs Jahren im Amt ein schwaches Rezeptwachstum hinterlasse.
An der Spitze des Nebenwerte-Index SDax zogen die Anteilscheine von Klöckner & Co um 3,9 Prozent an. Der Stahlhändler verkauft acht US-Distributionsstandorte. Dadurch werde der Umsatzanteil aus dem höherwertigen Geschäft und dem Service-Center-Geschäft steigen, hieß es.
Angesichts der weiterhin angespannten Sicherheitslage in Europa waren ferner Rüstungswerte gefragt. Wenige Tage vor zwei europäischen Gipfeltreffen in Kopenhagen sind an dänischen Militärstandorten erneut Drohnen unbekannter Herkunft gesichtet worden. Als bester Wert im MDax gewannen Hensoldt sechs Prozent, nachdem sie im Handelsverlauf einen Höchststand erreicht hatten. Für Renk ging es ebenfalls um rund sechs Prozent nach oben.
Rheinmetall mit Meilenstein beim Kurs
Die Anteilscheine von Rheinmetall setzten ihre Rekordjagd mit einem Plus von 1,4 Prozent fort, erstmals knackte die Aktie dabei zwischenzeitlich die Marke von 2.000 Euro. Der Konzern gab bekannt, als Unterauftragnehmer eines von der US-Regierung beauftragten Unternehmens Munition an einen osteuropäischen Kunden zu liefern.
Gold knackt 3.800-Dollar-Marke
Der Euro knüpfte an die Gewinne der Vorwoche an. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete am Montag zuletzt 1,1747 US-Dollar. Im frühen Handel hatte sie noch rund einen halben Cent niedriger notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1723 (Freitag: 1,1672) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8530 (0,8567) Euro.
Der Euro fand zuletzt aber keine klare Richtung. Er pendelt seit rund zwei Monaten in der Spanne zwischen 1,16 Dollar und 1,18 Dollar.
Bei Gold gab es erneut Rekorde zu feiern. Erstmals durchbrach der Kurs die Marke von 3.800 Dollar und stieg zwischenzeitlich bis über 3.830 Dollar. Zum Handelsschluss lag der Preis einer Feinunze (31,1 Gramm) noch 1,64 Prozent im Plus bei 3.828 Dollar. In Euro gerechnet verteuerte sich das gelbe Edelmetall um 1,4 Prozent.
Nach einem Seitwärtstrend im Sommer steigt der Goldpreis seit einigen Wochen stetig nach oben. Zuletzt verschaffte die Geldpolitik dem Kurs neue Impulse. Die US-Notenbank Fed senkte erstmals seit Dezember den Zins wieder. Das zinslose Gold profitiert üblicherweise, wenn festverzinsliche Anlagen und Wertspeicher weniger abwerfen.
(mit Material von dpa-AFX)