Adidas: Corona belastet weiterhin ++ Deutsche Post: „Paketboom, wie wir ihn noch nicht gesehen haben“ ++ Bayer: Glyphosat-Drama vor dem Ende?
Neben den üblichen Tweets zum Thema Wahlbetrug hat Donald Trump eine neue Verschwörung gegen seine Person entdeckt. Diesmal geht er auf Twitter gegen Pfizer und Biontech los. Pfizer hätte die Nachricht bewusst bis nach der Wahl zurückgehalten, damit Trump mit seinen Aussagen nicht Recht behält.
Quelle: Twitter
Joe Biden bekommt bei der ganzen Sache auch direkt sein Fett weg. Unter seiner Regie hätte es noch einmal 4 Jahre gedauert, bis ein Impfstoff vorliegen würde, erklärte Trump in einem weiteren Tweet.
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Neue Klagen von Trump in Vorbereitung
Donald Trump bestreitet seine Niederlage bei der US-Präsidentenwahl weiter und greift zu neuen Klagen, um das Ergebnis der Abstimmung noch zu kippen. Im wichtigen Bundesstaat Pennsylvania greifen seine Anwälte die Stimmauszählung und das System der Briefwahl an. Trump bekräftigte in einer Serie von Tweets am Montag auch seine Betrugsvorwürfe zu der Wahl in Georgia, Nevada und Wisconsin. Es wurden dort aber nach wie vor keine Fälle von Wahlbetrug zu Gunsten des gewählten Präsidenten Joe Biden bestätigt.
„Nevada stellt sich als Jauchegrube falscher Stimmen heraus“, schrieb Trump bei Twitter und versprach „absolut schockierende“ Enthüllungen dazu. Twitter versah die Nachricht des Präsidenten umgehend mit einem Warnhinweis, weil es sich um eine umstrittene Behauptung handelte.
Trump schrieb außerdem, dass er den Bundesstaat Georgia, in dem Biden vorne liegt, gewinnen werde – „so wie in der Wahlnacht“. Biden hatte die Führung übernommen, nachdem die Briefwahlstimmen ausgezählt wurden. Angesichts der Corona-Pandemie hatten vor allem Wähler der Demokraten per Briefwahl abgestimmt. Der stellvertretende Gouverneur des Bundesstaates, der Republikaner Geoff Duncan, sagte am Montag im Fernsehsender CNN, ihm seien bisher keine nennenswerten Fälle von Wahlfälschung bekanntgeworden. Angesichts des knappen Ergebnisses ist ein Neuauszählung in Georgia sehr wahrscheinlich.
Dax schlägt sich wacker nach Vortagsrallye
Nach den beeindruckenden Tagesgewinnen zum Wochenauftakt hat sich der deutsche Aktienmarkt am Dienstag stabil gezeigt. Der Leitindex Dax legte nach leichten Verluste zum Handelsauftakt um 0,07 Prozent auf 13 106,55 Punkte zu. Der MDax der 60 mittelgroßen Werte gewann 0,38 Prozent auf 27 898,65 Zähler zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,17 Prozent auf 3413,78 Punkte.
Am Vortag hatte die Aussicht auf einen baldigen Impfstoff gegen das Coronavirus die Anleger euphorisch gestimmt und den Dax im Handelsverlauf bis knapp unter 13 300 Punkte katapuliert. Gestützt auch vom Wahlsieg des Demokraten Joe Biden in den USA ging es letztlich um knapp 5 Prozent hoch. An der Wall Street gab es sogar neue Rekorde: Der Dow Jones Industrial kletterte nahe an die 30 000-Punkte-Marke, bevor er kurz vor dem Handelsschluss einen Teil seiner Gewinne wieder abgab.
Adidas: Erholung läuft
Der Sportartikelhersteller Adidas hat sich im dritten Quartal kräftig erholt. Wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie blieben Umsatz und Ergebnis jedoch deutlich hinter dem Vorjahr zurück, wie das Unternehmen am Dienstag in Herzogenaurach mitteilte. Für das vierte Quartal geht der Konzern von einer Umsatzentwicklung auf dem Niveau des Vorquartals aus, die Corona-Krise dürfte hier weiter belasten. Einen konkreten Jahresausblick gab der Konzern nicht.
Im dritten Quartal sanken die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um 7 Prozent auf knapp 6 Milliarden Euro. Währungsbereinigt habe das Minus 3 Prozent betragen. Das Betriebsergebnis gab um knapp 12 Prozent auf 794 Millionen Euro nach und übertraf damit die Analystenerwartungen. Dank Einsparungen konnte Adidas das Betriebsergebnis jedoch im Vergleich zum zweiten Quartal um rund 1,1 Milliarden Euro verbessern. Der Gewinn aus den fortgeführten Geschäftsbereichen sank um gut 10 Prozent auf 578 Millionen Euro.
Deutsche Post: Starkes viertes Quartal erwartet
„Dieses Jahr rechnen wir mit einem Paketboom, wie wir ihn noch nicht gesehen haben“, sagte Konzernchef Frank Appel am Dienstag. Läuft alles rund und bleiben flächendeckende Lockdowns in wichtigen Regionen zum Jahresende aus, könnte die Post sogar das obere Ende ihrer angehobenen Gewinnspanne für 2020 erreichen. Die Prognose für den Free Cashflow 2020 schraubte Appel zudem erneut in die Höhe und erwartet hier nun mehr als zwei Milliarden Euro. Im vorbörslichen Handel legten Post-Aktien zu.
„Wir hatten ein starkes drittes Quartal“, bilanzierte Appel. Die Post hatte bereits im Oktober ihr Gewinnziel für 2020 angehoben, nachdem der operative Ertrag (Ebit) im dritten Quartal auf rund 1,37 Milliarden Euro nach 942 Millionen Euro vor Jahresfrist geklettert war. Der Umsatz legte um 4,4 Prozent auf 16,2 Milliarden Euro zu. Vor allem das weltweite Express-Geschäft sowie das Paket-Geschäft in Deutschland brummten. Für das Gesamtjahr erwartet der Bonner Konzern nun einen operativen Gewinn zwischen 4,1 und 4,4 Milliarden Euro. Bei einer effizienten Auslastung der Netzwerke im Weihnachtsgeschäft sei es möglich, das obere Ende der Prognose zu erreichen, erklärte das Management. Die Post könnte damit trotz der Corona-Krise mehr verdienen als noch im Vorjahr. 2019 hatten die Bonner einen operativen Ertrag von 4,128 Milliarden Euro erzielt.
Die Post profitiert vom Paket-Boom durch den florierenden Internet-Handel in der Corona-Krise. Immer mehr Verbraucher bestellen ihre Waren bei Online-Händlern von Amazon bis Zalando, die Logistik-Riesen stellen diese dann den Kunden zu. Auch Konkurrenten konnten im Quartal deutlich zulegen: Beim US-Paketriesen UPS kletterten die Umsätze vor allem dank eines starken US-Geschäfts um 15,9 Prozent auf 21,2 Milliarden Dollar.
Bayer: Glyphosat-Vergleich kurz vor dem Anschluss?
Die Leverkusener kommen nach Angaben des Mediators Kenneth Feinberg bei dem Abschluss der Glyphosat-Vergleiche in den USA gut voran. Bayer habe „beträchtliche Fortschritte“ in diese Richtung erzielt, sagte Feinberg am Montag bei einer Zoom-Anhörung in einem Gericht in San Francisco. Man sei zwar noch nicht am Ziel. Es sei jedoch nur noch eine Frage der Zeit. Damit verbessern sich die Aussichten für den Agrarchemie- und Pharmakonzern, einen Schlussstrich unter die belastenden Rechtsstreitigkeiten wegen der angeblich krebserregenden Wirkung des Unkrautvernichters ziehen zu können.
Der Glyphosat-Vergleich in den USA wird für Bayer wahrscheinlich teurer als zunächst gedacht. Vorstandschef Werner Baumann geht nach früheren Angaben davon, dass ein wichtiger Teil des Vergleichspakets etwa zwei Milliarden Dollar kosten wird und damit mehr als die ursprünglich erwarteten 1,25 Milliarden Dollar.
Kurz und knapp:
Teamviewer: Der Softwareanbieter ist im dritten Quartal deutlich langsamer gewachsen als zu Hochzeiten der ersten Covid-19-Welle im Frühjahr. Der Vorstand schätzt die Aussichten aber weiter stabil ein und hebt seine Jahresprognose für die in Rechnung gestellten Umsätze leicht an. Im dritten Quartal legten diese sogenannten Billings um 29 Prozent auf 106,4 Millionen Euro zu, wie das im MDax notierte Unternehmen am Dienstag in Göppingen mitteilte. Nun geht Teamviewer-Chef Oliver Steil im Gesamtjahr von 450 bis 455 Millionen Euro an Rechnungsvolumen aus, bisher standen rund 450 Millionen im Plan. Beim Umsatz und bei der Profitabilität behielt Teamviewer den Ausblick bei. Der tatsächliche gebuchte Umsatz stieg im dritten Quartal um 15 Prozent auf 117,2 Millionen Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen kletterte um 26 Prozent auf 58,2 Millionen Euro. Mit diesen Werten schnitt Teamviewer etwas besser ab als von Analysten erwartet. Unter dem Strich stieg der Gewinn mit 31,6 Millionen Euro auf mehr als das Doppelte.
Nordex: Der Windanlagen-Hersteller Nordex wittert in der Corona-Krise die Chance auf bessere Geschäfte und setzt sich für 2020 und die kommenden Jahre neue Ziele. Im laufenden Jahr soll der Konzernumsatz rund 4,4 Milliarden Euro erreichen, teilte das Unternehmen überraschend am Montagabend in Hamburg mit. Für das kommende Jahr erwartet Nordex-Chef José Luis Blanco nun eine positive Entwicklung und peilt für 2022 Erlöse von 5 Milliarden Euro an. 2019 hatte Nordex einen Umsatz von 3,3 Milliarden Euro erzielt. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll nach einem Rückgang im laufenden Jahr bis 2022 deutlich zulegen. So erwartet die Nordex-Führung, dass 2020 nur rund zwei Prozent der Erlöse als Ebitda beim Unternehmen hängen bleiben. 2019 hatte die Ebitda-Marge mit 3,8 Prozent fast doppelt so hoch gelegen. Im Jahr 2022 soll die Kennzahl nun auf acht Prozent steigen. Der Vorstand hatte seine ursprüngliche Prognose für 2020 angesichts der Pandemie Anfang Mai zurückgezogen. Auch die neue Prognose unterliege einer größeren Unsicherheit als unter normalen Umständen, hieß es. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres lag der Umsatz mit 3,2 Milliarden Euro deutlich über dem entsprechenden Vorjahreswert (1,9). Das Ebitda belief sich auf 70,8 Millionen Euro (Vorjahr: 60,2).
Eckert & Ziegler: Insbesondere wegen schwieriger Geschäfte in Brasilien und bei Entsorgungsdienstleistungen hat der Medizin- und Strahlentechnik-Konzern Eckert & Ziegler Umsatzrückgänge hinnehmen müssen. In den ersten neun Monaten des Jahres seien die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fünf Prozent auf 126,9 Millionen Euro zurückgegangen, teilte das im Nebenwerteindex SDax und im TecDax notierte Unternehmen am Dienstag in Berlin mit. Bedingt durch die Corona-Pandemie sei das Segment Isotope Products besonders stark belastet gewesen – dort erzielte das Unternehmen mit 66,8 Millionen Euro Umsatz etwa 15 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging um 6 Prozent auf 26,3 Millionen Euro zurück. Unterm Strich erzielte Eckert & Ziegler rund 1,1 Millionen Euro weniger und landete in den ersten neun Monaten bei 17,7 Millionen Euro. Das Unternehmen bestätigte seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr.
Redaktion onvista / dpa-AFX
Foto: kit lau / Shutterstock.com
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