Aktien Frankfurt Ausblick: Stabilisierung eines weiter nervösen Marktes
FRANKFURT (dpa-AFX) - Für den Dax zeichnet sich zur Wochenmitte mit einem erwarteten Auftaktplus eine Stabilisierung nach seinem Vortagesrutsch ab. Höhere Schwankungen und Nervosität prägen laut Marktbeobachtern aber weiter das Geschehen. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte gut eine Stunde vor Beginn des Xetra-Handels ein Plus von 0,78 Prozent auf 10 330 Punkte. Der EuroStoxx 50 wird am Mittwoch 0,8 Prozent fester erwartet.
Im Fokus der Anleger steht nach wie vor der Ölmarkt, an dem es weiter kräftig abwärts geht. Am Morgen stand vor allem der Preis für die Nordseesorte Brent unter Druck - dieser fiel zeitweise auf den tiefsten Stand seit 1999. "In seiner Funktion als Frühindikator sendet der Ölpreis weiterhin Horrorsignale bezüglich des Zustands der Weltwirtschaft", kommentierte Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners.
Am Ölmarkt bilden derzeit eine schwache Nachfrage im Zuge der Corona-Krise und volle Lagerstätten eine gefährliche Mischung. Zeitweise war am Anfang dieser Woche bei der US-Sorte WTI sogar für die Abnahme von Öl Geld bezahlt worden.
Für Nervosität an den Märkten könnte laut der Commerzbank auch sorgen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) nun offenbar besprechen will, künftig Sicherheiten geringerer Bonität zu akzeptieren. Dies dürfte als Vorbereitung auf Länderrating-Herabstufungen angesehen werden, hieß es von dem Institut.
Zum Gesundheitszustand von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un gibt es derweil weiter keine gesicherten Erkenntnisse. Spekulationen über eine möglicherweise lebensbedrohliche Situation nährten tags zuvor Sorgen um eine mögliche Destabilisierung auf der koreanischen Halbinsel.
Am deutschen Aktienmarkt richten sich die Blicke zunächst auf die Versicherungsbranche. Nach dem Rückversicherer Hannover Rück strich nun auch dessen Mehrheitseigner Talanx (HDI) wegen der Corona-Krise sein Gewinnziel für 2020. Beide Konzerne bestätigten aber die Dividende. Vorbörslich auf Tradegate notierten beide Werte zum Xetra-Schluss höher.
Vorbörslich nach unten ging es hingegen für die Papiere des Vakuumpumpen-Herstellers Pfeiffer Vacuum , der im ersten Quartal einen Gewinneinbruch gemeldet hatte. Allerdings legten die Bestellungen stärker als noch Anfang 2019 zu. Ein Händler bemängelte die deutlich sinkenden Margen./ajx/mis