Amazon: Nächster Angriff auf den stationären Handel geplant? – erste Kaufhäuser in Vorbereitung?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Idee aus dem Hause Amazon ist nicht neu, trotzdem werden Walmart, Target oder Macy’s sie nicht gerne hören. Der Internetgigant plant laut einem Bericht des „Wall Street Journals“ größere Geschäfte im Stil von Kaufhäusern zu eröffnen. Die Wirtschaftszeitung will die Pläne aus gut informierten Preisen erfahren haben. Auf Nachfrage hat Amazon die Pläne allerdings nicht bestätigt: „Wir kommentieren Gerüchte und Spekulationen nicht“, sagte eine Unternehmenssprecherin.

Die Vorteile liegen auf der Hand

Mit stationären Läden könnte Amazon sein Angebot auf Produkte ausweiten, die nicht so gerne im Internet gekauft werden. So könnte der Bezos-Konzern das Kleidungs-, Haushalts- und Technikangebot stärker außerhalb des Internets platzieren. Wie das „Wall Street Journal“ weiter Berichtet sind  Filialen mit einer Fläche von etwa 2790 Quadratmetern geplant. Die neuen Shops wären deutlich größer als Amazons bisherige Einzelhandelsgeschäfte, aber wesentlich kleiner als durchschnittliche Kaufhäuser in den USA. Konkrete Angaben zum Zeitplan enthielt der Bericht nicht.

Schon im stationären Handel unterwegs

Der US-Konzern betreibt schon unter Marken wie Amazon Fresh und Go Ketten für Lebensmittel und hat auch kleinere Ladengeschäfte für Bücher und andere Produkte. Außerdem gehört Amazon die US-Supermarktkette Whole Foods. Daher hat der Internet-Konzern auch schon Erfahrungen mit dem stationären Handel.

Ganz neu ist das Gerücht nicht

Zu Beginn der Corona-Pandemie kamen schon erste Gerüchte über solche Pläne von Amazon auf. Damals wurde spekuliert, dass der Bezos-Konzern sich für angeschlagene Kaufhäuser von Macy’s interessiere, um seine Präsenz vor Ort auszubauen. Allerdings blieb es nur bei einem Gerücht. Jetzt scheint es neue Pläne zu geben, die für Amazon durchaus Sinn machen würden, wenn die neuen Läden mit Innovation beim Bezahlen oder ähnlichen bieten würden.

Pläne könnte helfen

Etwas neue Fantasie dürfte der Amazon-Aktie gut zu Gesicht stehen. Nachdem der US-Konzern mit seinen Zahlen für das zweite Quartal nicht den Geschmack der Anleger getroffen hat ist die Aktie unter Druck geraten. Zudem hatte der Internet-Gigant beim Ausblick auch darauf hingewiesen, dass er mit einem abflachen der Kaufbereitschaft im Internet rechne. Da liegt es ja quasi auf der Hand, dass Amazon in den stationären Handel vordringt.

Aktie ist angeschlagen

Die Zahlen für das zweite den zweiten Abschnitt des Jahres haben die Aktie sehr schnell von ihrem Rekordhoch bei 3733 Dollar zurückgeholt. Seitdem geht es mit dem Kurs stetig bergab und wichtige charttechnische Marken und Unterstützungen wurden gerissen. Mit dem weiteren Rutsch zu Beginn der Woche, hat der Kurs nicht nur die 200 Tagelinie unterschritten, sondern die Unterstützung bei 3250 Dollar hat auch nicht geholfen. Damit sich das Chartbild weiter eingetrübt.

Screenshot, Chart oder sonstiges Schmuckbild

Chart Amazon vom 01.01.2020 bis 19.08.2021

Aktuell nur eine Halteposition

Nachdem die Unterstützung bei 3.250 Dollar nicht gehalten hat, könnte der Kurs durchaus bis 3.000 Dollar abrutschen. Zudem ist Amazon dafür bekannt, den Gewinn zu Gunsten der Expansion zu opfern. Der größere Einstieg in den stationären Handeln dürfte sicherlich einige Investitionen erfordern. Daher sollten nicht investierte Anleger erst einmal abwarten, ob der Kurs die Marke von 3.000 Dollar testet. In diesem Bereich sollten allerdings erste Stücke eingesammelt werden. Auf lange Sicht dürfte die Aktie sicherlich ihr Allzeithoch wieder in Angriff nehmen.

Von Markus Weingran

Foto: VDB Photos/shutterstock.com

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