Biontech-Aktien überzeugen im 3. Quartal 2020 mit 177 % Umsatzzuwachs!

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Biotech: Forscher mit Reaganzgläsern

Biontech-Aktien steigen und steigen. Allein in den vergangenen zwölf Monaten haben sie über 424 % zugelegt (10.11.2020). Das Unternehmen besitzt mittlerweile eine Marktkapitalisierung von über 22 Mrd. Euro (10.11.2020).

Mit normalen Maßstäben, wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis, lässt sich diese Bewertung ganz sicher nicht mehr rechtfertigen. Selbst bei einer Hochrechnung der starken Umsatzzahlen aus dem dritten Quartal 2020 ergibt sich aktuell immer noch ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von über 81 (10.11.2020).

Der Markt hat hier vielmehr sehr hohe zukünftig Erträge eingepreist. Sie könnten, wie Biontechs letzte positive Impfstoffmeldungen zeigen, 2021 und darüber hinaus realisierbar sein. Sollte jedoch eine Enttäuschung dazwischenkommen, würde die Aktie aufgrund der hohen Bewertung genauso stark einbrechen.

Starke Vorbestellungen treiben den Umsatz  

Doch danach sieht es derzeit nicht aus. Aufgrund von Impfstoffvorbestellungen ist Biontechs Umsatz im dritten Quartal 2020 von 28,7 auf 67,5 Mio. Euro gestiegen. Der Verlust weitete sich hingegen infolge gestiegener Forschungs- und Entwicklungskosten von -30,1 auf -210 Mio. Euro aus. Seit Jahresanfang 2020 wuchs Biontechs Umsatz von 80,6 auf 136,9 Mio. Euro, während der Verlust von -120,9 auf -351,7 Mio. Euro stieg.

Nachdem sich Biontechs Impfstoff nach ersten Erkenntnissen in der entscheidenden Phase-3-Studie als sicher und wirksam erwiesen hat, ist in den kommenden Quartalen mit einer nochmaligen starken Umsatzsteigerung zu rechnen. In China und Japan wurden die klinischen Studien für BNT162 erst zeitverzögert aufgenommen. Sie werden sehr wahrscheinlich 2021 zu einem erfolgreichen Abschluss kommen.

Biontech konzentriert sich zusammen mit seinen Partnern Pfizer und Fosun Pharma jetzt auf die Produktion und Logistik seines COVID-19-Impfstoffes. Er kann bei -70 Grad nur etwa sechs Monate und bei Kühlschranktemperatur nur ganze fünf Tage gelagert werden, was die Verteilung erschwert.

Um eine genügende Versorgung mit Impfstoffen muss sich in Europa allerdings niemand sorgen machen. Allein Biontech/Pfizer werden in diesem Jahr 50 Mio. und 2021 bis zu 1,3 Mrd. Dosen produzieren. Beide haben bisher mit 13 Ländern Lieferverträge für 570 Mio. Impfungen geschlossen, mit der Option auf eine Nachbestellung von weiteren 600 Mio. Dosen.

Erfolgversprechende Krebsimpfstoffe

Biontechs Kerngeschäft sind allerdings nicht Coronavirus-, sondern Krebsimpfstoffe auf mRNA-Basis. Sie sollen das Immunsystem anregen, den Krebs anzugreifen, was bei Erfolg gegenüber derzeitigen Therapien sehr viel effizienter und schonender sein könnte. Elf Kandidaten befinden sich in der klinischen Entwicklung und für BNT311 liegen bereits erste positive Ergebnisse aus einer Phase 1/2a-Studie vor.

Zudem ist Biontech mit einem Kassenbestand von 990,5 Mio. Euro finanziell weiterhin gut aufgestellt.

Die Einschätzung des CEO

„Wir haben die ersten fortlaufenden Verfahren zur Einreichung von Zulassungsanträgen für unser COVID-19-Impfstoffprogramm in der EU, Großbritannien und Kanada eingeleitet und arbeiten weiterhin mit unseren Partnern zusammen, um die Produktionskapazität zu erhöhen und so eine mögliche weltweite Markteinführung unseres COVID-19-Impfstoffs vorzubereiten, falls dieser zugelassen wird.

Neben den bedeutenden Fortschritten mit BNT162 haben wir auch unsere breite Onkologie-Pipeline mit elf Therapien im klinischen Stadium und vier verschiedenen Medikamentenklassen weiter vorangetrieben.

In dieser Woche haben wir auch die klinischen Einzelwirkstoffdaten aus unserer laufenden Phase-1/2-Studie für unseren Checkpoint-Immunmodulator der nächsten Generation, BNT311 - in Partnerschaft mit Genmab - präsentiert, von dem wir glauben, dass er Potenzial für eine Reihe solider Tumore haben könnte. Wir glauben, dass die Aussichten für das Unternehmen noch nie so rosig waren wie heute“, so Biontechs Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Ugur Sahin.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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