DAX - Kein CRASH, aber eine schmerzhafte KORREKTUR

Harald Weygand · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Langfristig läßt sich der technische Status quo wie folgt beschreiben.

Der breite Aufwärtstrendkanal seit 2009 ist sauber intakt. Mai und Juni dieses Jahres kam es zu einem Fehlausbruch über das aus dem Jahr 2015 herrührende Allzeithoch in Höhe 12.390 Punkte. Dieser Fehlausbruch wird derzeit verdaut, der Index korrigiert. Bereits bei 11.800 Punkten liegt der EMA50 (hellgelb) auf Wochenbasis im Markt, der seit 2009 häufig kurz- bis mittelfristige Trendwenden einleiten konnte.

In der feineren zeitlichen Auflösung ist zu erkennen, dass bei 11.939 Punkten der EMA200 (auf Tagesbasis) verläuft. Er fungiert als Unterstützung und notiert bei 11.940 Punkten.

Zwar hat der Index die entscheidende Unterstützung bei 12.085 Punkten nach unten gebrochen, er nähert sich aber bereits weiteren relevanten, im Markt liegenden Unterstützungen.

Im Bereich des EMA200 (d) bei 11.940 und/oder im Bereich des EMA50 (w) bei 11.800 Punkten dürfte der DAX nach oben abprallen und eine Gegenbewegung nach oben starten. Bis Oktober ist allerdings mit einem Tradingmarkt zu rechnen, sprich eine unruhige Korrekturphase. Ich möchte keine Korrekturzielmarke nach unten nennen, weil solche Marken schwierig zu ermitteln und die analytischen Möglichkeiten weniger valide sind, als die zur Bewertung steigender Trends. Bei 11.430 Punkten liegt eine weitere wichtige Unterstützung und bei 10.850 Punkten verläuft die Aufwärtstrendlinie seit 2009.

DAXtz

Wichtige Vorgaben kommen vom US Markt.

In den USA hat zuletzt die Marktbreite deutlich abgenommen, der Markt wird durch immer weniger Aktien nach oben gezogen. Einige Sektoren, die Vorläuferfunktion innehaben, wie beispielsweise der Chipsektor, der Transportsektor und die Small Caps fallen. Die Volatilität nimmt seit 2016 immer weiter ab, der Absicherungsbedarf der Großanleger scheint zu schwinden. Der VIX Indikator bewegt sich in einem schönen Abwärtstrend. Der heutige dynamische VIX Anstieg geht direkt an die Abwärtstrendlinie heran. seit 2016 hat diese Trendlinie immer gehalten, der VIX prallte immer wieder nach unten ab. Ein fallender VIX bedeutet einen tendenziell steigenden Aktienmarkt.

Wie ich früher schon einmal in einem Artikel schrieb, verjüngt sich besagter Abwärtstrendkanal im VIX zu einem bullischen Keil. Es kündigt sich demzufolge eine größere Ausbruchbewegung nach oben an. Nur wann ?

Eine größere Anstiegsphase im VIX würde eine größere Korrektur im S&P 500 Index bedeuten.

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Dass die Volatiltitätsindizes wie VIX und VXN mittlerweile langfristig fallen, ist der Anlegerschaft nicht unbemerkt geblieben. Über diverse derivative Handelsinstrumente werden die Volatilitätsindizes massiv leerverkauft. Die Anlegerschaft spekuliert auf eine immer weiter fallende Vola. Die Zeit wird kommen, wenn diese Leerverkäufer aus ihren Positionen gedrückt werden. Bereits der heutige Tag dürfte so manchem von ihnen den Schweiß auf die Stirn getrieben haben.

Abschließend nochmals der Saisonalitätschart des S&P 500 Index von dem Anbieter Topdowncharts.com.

Schwarz = Statistischer Verlauf des S&P 500 innerhalb eines Jahres. August bis Oktober korrigiert der Aktienmarkt.

Rot = Der tatsächliche Verlauf.

Wenn der US Aktienmarkt korrigiert, muß der europäische zeitgleich nicht ebenfalls korrigieren. Die Wahrscheinlichkeit ist aber hoch, dass der DAX währenddessen keine großen Sprünge nach oben machen kann.

(© BörseGo AG 2017 - Autor: Harald Weygand, Head of Trading)

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